29.6.23

Die Wette

Es ist jedes Jahr eine Mischung aus Wette, Hoffnung und Vabanquespiel. Die Frage, wie wir das mit dem Winterfutter organisieren. Und wann. Letztes Jahr haben wir erstmals entschlossen, auf keinen Fall selbst welches von unseren Wiesen zu machen, weil es sich auch wirtschaftlich kaum lohnt, wenn überhaupt – und hatten dann so viel Gras, dass wir mähen und Heulage machen mussten, weil die Pferde nicht gegenankamen. Denn das sehr hohe Gras fressen sie schlecht, weshalb ja viele Leute ihre Pferde vor allem auf gemähten Koppeln stehen haben, vor allem allerdings solche, die ihre Pferde nicht artgerecht, also in Boxenhaltung mit Weidegang stehen haben. Islandpferde sind da etwas einfacher, die fressen auch Pappe, wenn es sein muss.

Jedenfalls standen wir auch dieses Jahr vor der Frage, was und wann wir tun, zumal es nach einem recht feuchten frühen Frühjahr schnell sehr sehr trocken wurde. Aus dem ersten Schnitt haben hier quasi alle Heu gemacht und keine Heulage (also in Folie verpackte Heuballen, die dann etwas ansäuern, um es mal etwas holzschnittartig auszudrücken). Wir füttern aber Heulage, aus verschiedenen Gründen.

So haben wir uns entschlossen, von der ausgezeichneten Heulage aus dem letzten Jahr unseres bevorzugten Lieferanten die ersten 80% Winterfutter zu kaufen. Zusatzvorteil: es ist der Preis vom letzten Winter, immer noch gut 30% über dem Preis des Vorjahres, aber noch nicht das gute Viertel bis Drittel geringe Ernte, die wir dieses Jahr hier in der Gegend erwarten, eingerechnet.

Über 60 Ballen Heulage, also Heu in Folie, aufgestapelt zwischen unseren Weiden

Da ist es also. Und wir können ruhig schlafen. Unsere Wette dieses Jahr ist, dass es im Laufe des Sommers nicht einfacher wird, an gute und bezahlbare Heulage zu kommen. Im Herbst wissen wir, ob wir richtig getippt haben.

1 Kommentar:

  1. Vielen Dank für den Einblick in diese gänzlich unbekannte Lebenswelt. Wir wünschen gute Entscheidungen.

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