tag:blogger.com,1999:blog-5067142.post2054753343772035195..comments2024-03-07T09:47:56.230+01:00Comments on Haltungsturnen: Vom Unsinn der profetischen Haltung, der Berg möge sich bitte bewegenWolfgang Lünenbürger-Reidenbachhttp://www.blogger.com/profile/10736771383655658710noreply@blogger.comBlogger6125tag:blogger.com,1999:blog-5067142.post-10557559081022588262010-05-19T23:57:11.533+02:002010-05-19T23:57:11.533+02:00Ich fasse es nicht! Mein erster Impuls war tatsäch...Ich fasse es nicht! Mein erster Impuls war tatsächlich der: 'ich werde ihm in den Kommentar semmeln, dass ich Prophet schreiben werde. Sogar unter Aberkennung des Abiturs oder was auch immer.'<br /><br />Und dann dieser Appendix! Ich war entwaffnet.<br /><br />Ein Freund (Ralf) sagte mal Folgendes: "wenn das so läuft mit der Rechtschreibung, dann werde ich meinen Namen ab jetzt mit 'ph' schreiben!" Der alte Revoluzzer. Aber es hat mich sehr beeindruckt und ich darf zugeben, dass mich nach wie vor ein leichter Schauer erhascht, wenn ich in einem geschäftlichen (!!!) EBrief "telephonieren" schreibe.<br /><br />Ich nehme in diesem Kommentar wenig Bezug auf den eigentlichen Gegenstand, aber das ist mir nun auch peng.<br /><br />Vielleicht das kommende Mal.<br /><br /><br />jottjotthttp://jottblog.langkau.namenoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5067142.post-65672910720059192612010-05-19T06:55:40.871+02:002010-05-19T06:55:40.871+02:00Ach Wolfgang. Da ist sie wieder. Diese Arroganz. D...Ach Wolfgang. Da ist sie wieder. Diese Arroganz. Diese Hybris. Wer bist Du eigentlich, dass Du dir erlaubst, andere Menschen als "Hofnarren" oder "Profeten" zu verunglimpfen?<br /><br />Deine Kritik geht völlig an der Sache vorbei. Denn es ist völlig zulässig, sich mit der Fragestellung auseinander zu setzen, was der "Normalfall" und was die "Ausnahme" ist. Und nebenbei gesagt würde ich die These wagen, dass heute ein Großteil des aktuellen Contents im Web bereits kommentierbar ist: Jeder Eintrag auf Facebook, YouTube oder Google. Jedes Produkt auf Amazon. So gut wie jeder redaktionelle Artikel. So gut wie jeder Blogbeitrag. Und, wie Du ja auch richtig sagst, kann jeder alles irgendwo anders kommentieren. Insofern ist Kommentierbarkeit inzwischen eher der Normalfall als die Ausnahme. Wieso gibt es da kaum ein Bewusstsein in Bezug auf Content, der von Unternehmen oder Parteien beigesteuert wird?<br /><br />Und Deine Argumente gegen eine Kommentierbarkeit sind leider schwach (nicht polemisch, sondern einfach im Sinne von "nicht stark"). Wie hoch würdest Du denn den Anteil an kommentierfähigen Artikeln sehen, bei denen die Gefahr besteht, dass irgendjemand den Artikel "zuspamt"? Im Gegenteil: Wenn ein Artikel so große Aufmerksamkeit hat, dass die Gefahr des spammens bestünde, gibt es umsomehr Bedarf an einer Debatte. Und es gibt ein breites Instrumentarium, Spammer zu entfernen, aber die Debatte zuzulassen. Das ist die Kompetenz eines gute (Web 2.0-) Kommunikationsprofis, damit umzugehen. Aber nicht ABSZUSCHALTEN.<br /><br />Und auch das Argument, dass man nur sehen könne, das niemand kommentiert, geht ins Leere. Das beste Beispiel sind klassische Online Medien. Heute kann man fast bei jeder "Zeitung" die Artikel kommentieren. Aber mitnichten wird das immer getan. Man muss ja nicht auf jeder Seite in einer 30-Punkt-Schrift schreiben: "Hier ist noch nichts kommentiert worden". Es ist kein Problem, wenn Artikel nicht kommentiert werden. <br /><br />Dagegen gibt es viele gute Gründe FÜR einen Kommentar: Ich zeige eine Haltung, dass ich interessiert an der Replik des Lesers bin. Ich interessiere mich dafür, was sie interessiert. Ich bekomme einfach *mehr* Feedback als ohne Kommentarfeld, aus dem ich lernen kann. Es können Diskussionen zwischen den Lesern entstehen. Ich zeige Respekt, weil ich dem Leser Rechte gebe - und vieles mehr. Und last but not least entfalten Thesen erst dann richtig Wirkung, wenn sie debattiert werden. Ein (PR-) Thema, das nicht debattenfähig ist, ist einfach kein gutes Thema.<br /><br />Ja, ich plädiere für eine Umkehr der Default-Einstellung. Und genau so würde ich das jedem Kunden empfehlen. Ich fordere kein Gesetz! Jeder kann das anders machen. Aber nur, weil es jemand auch anders machen kann, ist die Grundthese ja nicht falsch. Ich plädiere auch weiterhin dafür, grundsätzlich JEDEN Menschen IMMER respektvoll zu behandeln und sich mit deren Argumenten auseinander zu setzen, als sie als "Hofnarren" lächerlich machen zu wollen.talkabouthttps://www.blogger.com/profile/12578868001251438743noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5067142.post-28766725058200429132010-05-18T16:50:52.350+02:002010-05-18T16:50:52.350+02:00Mirko, den Punkt mit dem "grundsätzlich"...Mirko, den Punkt mit dem "grundsätzlich" sehe ich nicht, denn das ist eine verschwindend geringe Differenz in der Bedeutung. Beide meinen wir "dem Grunde nach" (um in deinem Professionsdeutsch zu bleiben). Ich denke nur, dass es so oder so Quatsch ist. Denn dem Grunde nach ist Content im Web Content. Und Gespräche sind Gespräche. Egal.<br />Und danke noch mal für den Hinweis auf Passigs Modell, das ich in jeder Präsentation einsetze, seit Jahren schon :)<br /><br />Mein "wieso" bezog sich auf die Aussage, wieso ALLER Content GRUNDSÄTZLICH (egal wie dieses Wort verstanden wird) irgendwas sein SOLL. Mein Gott, ich bin nun <i>wirklich</i> ein Anhänger normativer Systeme (als Ethiker stehe ich eher auf der Seite der Normenethik als der Situationsethik), aber das geht mir zu weit. Denn dieses Internetz ist nun mal nicht mehr und nicht weniger als ein gigantischer Speicherort auf der Basis von Relationen (siehe Hyperlinks), die Kontexte schaffen.<br /><br />Dein Satz von der Kommentierbarkeit als Unterscheidung von 1.0 und 2.0 ist - aus meiner Sicht - ähnlich Bullshitverdächtig wie die Nonsens-Aussage, Social Media sei tot, weil das gesamte Web irgendwie social sei. Quark.<br /><br />Aber ich bin ja tolerant, jeder wie er will. Und es muss auch Hofnarren und Profeten geben.Wolfgang Lünenbürger-Reidenbachhttps://www.blogger.com/profile/10736771383655658710noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5067142.post-60370244579490559742010-05-18T11:04:38.010+02:002010-05-18T11:04:38.010+02:00Ach ja, noch etwas scheinst Du "grundsätzlich...Ach ja, noch etwas scheinst Du "grundsätzlich" misszuverstehen. Und das ist der Kontext, in dem manche Aussagen kommen. Ein Satz wie "Ich plädiere für die grundsätzliche Kommentierbarkeit von allem (!) Content im Web" ist zunächst selbst kein Plädoyer sondern nur eine Zustandsbeschreibung. Denn das ist so: Wenn mich ein Kunde fragt, ob er Kommentare zulassen soll, sage ich "grundsätzlich" erst einmal "ja". Es sei denn, es gibt in dem besonderen Fall Gründe, die dagegen stehen. <br /><br />Im übrigen empfehle ich dir den Artikel von Katrin Passig "Standardsituationen der Technologiekritik" http://www.eurozine.com/articles/2009-12-01-passig-de.html Die Frage "Wozu soll das gut sein" wird da auch behandelt ;-)<br /><br />Und ich halte - damit kämen wir weg von der grundsätzlichen zur konkreten Debatte - Kommentierbarkeit für einen wichtigen Ausdruck einer Haltung. Wenn ich als Unternehmen oder Organisation Inhalte bereit stelle, dann sind die nicht absolut. Mich interessieren zusätzliche Perspektiven oder andere Sichtweisen. Sich selbst und seine eigenen Aussagen zu relativieren, überprüfbar und kommentierbar [sic!] zu machen ist Ausdruck von geistiger und inhaltlicher Flexibilität. Nur so kann ich lernen und meine eigene Perspektive modellieren und anpassen. Das ist Marktnähe.<br /><br />Ich weiß (oder ich glaube), dass Du und Ihr bei achtung! ein anderes Kommunikationsverständnis habt. Aber ich glaube daran, dass die innere Haltung (also wer "ich bin") für die Kommunikation sehr viel wichtiger ist, als das "was ich scheine". Das ist dann nämlich wahrer Dialog und nicht die Imitation davon.talkabouthttps://www.blogger.com/profile/12578868001251438743noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5067142.post-83443592414533088962010-05-18T10:48:42.244+02:002010-05-18T10:48:42.244+02:00Hallo lieber Wolfgang, vielleicht kommt dein Zweif...Hallo lieber Wolfgang, vielleicht kommt dein Zweifel aufgrund einer anderen Interpretation des Wortes "grundsätzlich". Ich verwende "Grundsätzlich" eben genau NICHT wie "immer". Sondern eben "nur vom Grundsatz her". Das impliziert, dass man davon Ausnahmen machen kann und muss. <br /><br />Allerdings habe ich grade auf Wikipedia gesehen, dass ich das möglicherweise anders verwende als die meisten Menschen und das gar nicht wusste: "Anders als im Privatbereich werden im Juristendeutsch die Wörter „Grundsatz“ und „grundsätzlich“ jedoch relativierend verwendet - als übliche Richtschnur, von der in Einzelfällen auch abgewichen werden kann."<br /><br />Ich bin ja Jurist. Also insofern bitte ich dich, meine Aussage genau auch relativierend zu verstehen.talkabouthttps://www.blogger.com/profile/12578868001251438743noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5067142.post-64108174281010020602010-05-18T10:29:28.727+02:002010-05-18T10:29:28.727+02:00Grundsatzdebatten über Grundsatzdebatten sind gera...Grundsatzdebatten über Grundsatzdebatten sind gerade ziemlich angesagt. Einen Vorteil hat's: Man kann sich leichter auf die Arbeit konzentrieren.Bernhard Jodeleithttps://www.blogger.com/profile/16578868865666605349noreply@blogger.com