18.11.11

Missverständnisse zu Google Plus

Das große Grundmissverständnis rund um Google+ beschrieb diese Woche Martin Weigert auf netzwertig.com - sein Artikel ist im Grunde sogar die Illustration dieses Missverständnisses, weil er meines Erachtens von falschen Voraussetzungen ausgeht und deshalb - logischerweise - die falschen Schlüsse zieht:
Mit dem Start von Google+ kämpfen nun drei führende, auf die Masse der Nutzer ausgerichtete und sich im Funktionsumfang überschneide Social-Web-Plattformen um die Aufmerksamkeit der Nutzer.
Genau das scheint mir nur auf der Oberfläche zu stimmen. Nicht aber im Kern. Genau diese Einleitung - auf der seine in sich schlüssige Schlussfolgerung beruht, Google+ sei also überflüssig - sehe ich vollständig anders.

Zum einen - das habe ich ja damals schon geschrieben - sehe ich tatsächlich großes Potenzial bei Normalnutzern für Google+ (während Martin Weigert sich auf die Social-Media-Aktivisten in seinem Umfeld bezieht in seiner Wahrnehmung). Und zum anderen geht es, denke ich, im Kern bei Google+ nicht um ein Netzwerk. Sondern um Homepages und Profile, die mit zurzeit nun einmal geforderten sozialen Interaktionsmöglichkeiten aufgepeppt werden. Und im Übrigen denke ich, dass Markus Breuer Recht mit seiner Einschätzung, die ich zur gefälligen Lektüre noch einmal empfehle: Google+, Direct Connect und die neue Google-Strategie.

Schaue ich mir Profile und Firmen/Marken-Seiten bei Google+ zurzeit an und überlege, was daraus im Kontext des Modells Google werden kann, so denke ich eher, dass es um eine Art Geocities gehen wird. Ihr erinnert euch? So blinkende, gelb-neonfarbene Schröbbelseiten für jeden und alles lange bevor Blogs und Homepagebaukästen da waren.

Die Verknüpfung mit Google Direct, mit Google Maps und dann auch mit Bezahldiensten und so weiter werden Google+ zu dem Weg werden lassen, eine quasi verifizierte Visitenkarte im Web abzulegen. Dass dies dann auch noch eine Kommunikationszentrale sein kann, ein Newslettertool (Kreise) und so weiter, macht es nur runder.

Nur wenn wir uns von der Folie Netzwerk und Facebook lösen, werden wir eine Chance haben, Google+ überhaupt zu verstehen.

1 Kommentar:

  1. Christopher18.11.11

    Man sollte den Krieg der Netzwerke auf gar keinen Fall verharmlosen!

    Sieht man ja auch an anderen Bereichen: zum Beispiel tobt der Kampf zwischen Uhu und Tesa ja auch gewaltig. Gestern noch wurden bei uns in der Strasse einige Kameramänner mit Pritstiften tot geschmissen!

    Deswegen: boycotiere Wordpress!!!

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