15.7.08

Morgens um halb Zehn im Vorort

Normalerweise bin ich dann ja im Büro oder auf Reisen. Aber neulich hatte ich mal einen Tag frei und war bei uns in Berne unterwegs - einkaufen bei minimal Rewe, beim Metzger, im Reformhaus, bei Budni, beim Erdbeerstand und so weiter. Ach ja, und auch noch im Getränkemarkt. So viel zum Wocheneinkauf (und dabei lassen wir und das Gemüse und die Milch und so ja sogar liefern). Meistens gehe ich ja sonst nur Sonnabends Vormittag zum Bäcker und Metzger, vielleicht noch zur Reinigung, aber das ist vor dem Aufstehen. Oder abends zwischen 21.00 Uhr und 22.00 Uhr zu Rewe (da sind dann nur die besoffenen Gymnasiasten der Gegend da, die vor dem Eingang rumlungern).

Ich hab Berne fast nicht wieder erkannt. Voll! Nicht mal einen Parkplatz hab ich auf Anhieb gefunden. Und dann (ach schade, dass ich keine Kamera dabei hatte): Die gefühlt 57 Hackenporsches, die fein säuberlich aufgereiht neben den Einkaufswagen im Eingangsbereich des Ladens standen. Und gefühlt noch mal doppelt so viele uralte Frauen, meistens allein, aber ein paar auch ihre Männer anschnauzend, die tatterig die Wagen durch die Gänge schoben. Vor der Tür, im Durchgang zum Marktplatz, spielten zwei Zigeuner (ich weiß, dass man das jetzt wieder sagt. Jedenfalls wollen die beiden Zigeunermädchen in der Schule meiner Süßen so genannt werden) Walzer.

Am Erdbeerstand ein Schwätzchen mit allen. Die Saison geht schließlich bald zu Ende. Und auf dem Markt ist ja der Stand mit dem Viehfutter am eklig interessantesten. Schon damals, vor 25 Jahren, als ich immer Sonnabends auf den Volksdorfer Markt ging, habe ich um den Stand einen großen Bogen gemacht. Pansen sind irgendwie nix für mich.

Was komisch war: Normalerweise treffe ich immer irgendwelche Leute, die ich kenne. Weil ich mit ihnen oder ihren Kindern zur Schule gegangen bin. Weil unsere Kinder gemeinsam zur Schule gehen oder zusammen Fußball spielen, oder weil wir uns aus der Kirche kennen. Und an diesem Morgen? Nicht ein - nicht EIN! - bekanntes Gesicht. Ich fühlte mich richtig wie in einer Großstadt.

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