29.8.07

Radio und PR

In zwei meiner früheren Leben habe ich mit Radio zu tun gehabt: Zunächst habe ich ja damals beim Evangelischen Rundfunkdienst in Hamburg und Kiel volontiert und auch als Redakteur und Moderator gearbeitet und "Kirchenfunk" gemacht. Und später für news aktuell ein Radio-PR-Distributionsprodukt entwickelt und aufgebaut, das heute weiterentwickelt als ots.audio immer noch existiert. Ich habe beide Seiten erlebt und gelebt, die seit ein paar Tagen nach einem keinem Experten jemals als Skandal erscheinenden "Enthüllungsstück" durch den Wolf gedreht werden. Und neben meiner Verwunderung, die ich mit Uwe Mommert von Landau Media teile,
wie eine Agentur seine Kunden in Bedrängnis bringen kann, wenn sie dazu dem Report Mainz (!) ein offizielles Interview gibt und Stolz ihre Clippings zeigt (Mommert » PR ist verboten).*
Neben dieser Verwunderung habe ich auch eine klare Meinung: Ich habe immer schon fertige, so genannte "gebaute" Beiträge abgelehnt. Nicht nur, weil ich der Meinung war, dass sie bei den Radiosendern nicht funktionieren, weil sie - außer bei Marketingkooperationen - von den Moderatoren, die sich als Journalisten verstehen (und ja, ich habe auch bei Privatsendern davon eine Menge kennen gelernt), nicht gespielt werden. Sondern auch, weil ich es für über der Grenze halte, die ich persönlich für vertretbar halte.

Das Produkt, das ich damals entwickelt und in vielen Vorträgen und Roadshows propagiert habe, teilweise gegen die Überzeugung mancher so genannter Fachagenturen für Radio-PR von denen ja auch einige aktuell mit im Visier sind, sah immer ein O-Ton-Paket mit einem Manuskriptvorschlag vor - aus dem, ganz wie bei Footage im TV-Bereich, eigene Beiträge gebaut werden können oder auch nur einzelne O-Töne in einen eigenen Beitrag eingebaut.

Das wiederum halte ich für eine gute und für professionelle Medienarbeit auch unverzichtbare Praxis, die allzu viele Unternehmen unterlassen. So, wie Medienarbeit mit schriftlichen O-Tönen und Pressemitteilungen arbeitet, ist es sinnvoll und hilfreich für alle Beteiligten, auch radiotaugliche O-Töne bereit zu halten.

Die gesamte Diskussion jedoch ist und bleibt bigott. Denn wie kann ein Vertreter der Landesmedienanstalt vom hohen Ross herab argumentieren, die für die Zulassung und Aufsicht dessen zuständig ist, was in NRW über UKW verbreitet wird? Bitte??

Im Übrigen noch eine Leseempfehlung: Thomas Pleil in seinem Textdepot unaufgeregt und schlau. Wie immer...

* UPDATE 3.9.:
Uwe Mommert erklärt nach einem Gespräch mit dem A&B-Chef, dass seine und meine Verwunderung keine Grundlage habe, weil es mit dem Kunden abgesprochen gewesen sei, das Interview zu geben.

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mal wieder einen Workshop



Morgen gebe ich den ersten meiner neuen Workshops - weniger rund um Blogs, mehr über den Kulturwandel und Kommunikationswandel, den das ausgelöst hat, was wir uns Web 2.0 zu nennen angewöhnt haben. Ja, etwas verschwurbelte Formulierung, aber mehr und mehr kommen wir in unserer me2revolution dazu, von genau diesen Veränderungen nicht nur online sondern auch offline zu sprechen.

Und wer so verzahnt on- und offline lebt, merkt es ja schnell, wie sich auch das "normale" Leben ändert, das Kommunikationsverhalten in seiner Kombination aus Be- und Entschleunigung (denn das finde ich weiterhin faszinierend, dass faktisch beispielsweise Instant Messenging zu einer Entschleunigung von Kommunikation beiträgt, weil die Hektik und scheinbare Allverfügbarkeit von E-Mail eingedämmt wird).

Das Hotel, in dem ich untergebracht bin - und das ist der eigentliche Anlass dieses Eintrags hier - ist nicht mal entschleunigt. Mal abgesehen vom WLAN. Und der Fahrstuhl nicht nur in der Farbgebung schräg. Aber der Fernseher geht. Und die Dusche.

27.8.07

Zivilcourage und Arbeitsverweigerung

Letzte Woche schon hat Nico via Twitter auf einen großartigen Kommentar in der FTD aufmerksam gemacht: Liebe Politiker. Ich selbst habe mich die letzten Wochen massiv geärgert über die Reaktionen nach der Nazihetzjagd auf Inder - und die Aussagen des örtlichen Bürgermeisters beispielsweise, es gebe kein Naziproblem. Wieder dieser Verlust von Koordinatensystem, wodurch Nazimeinungen als "nur normal rechts" gelten und rechte Meinungen als normal. Ich könnte kotzen.

Aber als Reaktion auf so etwas einfachg mal eben Zivilcourage einzufordern, wie es die Merkel gemacht hat, ärgert mich fast noch mehr. Dazu eben auch der eindeutige und sehr deutliche Kommentar in der FTD, in dem es am Ende heißt:
Eins noch zum Schluss: Zivilcourage ist wirklich toll. Laut zu protestieren, wenn der eigene Chef einen ausländischen Kollegen beleidigt, das ist mutig. Zivilcourage zu zeigen, auch wenn es den eigenen Job gefährdet. So etwas, da habt Ihr ja völlig recht, "muss auch mal ganz klar eingefordert werden". Aber: Sich in einer ostdeutschen Kleinstadt nachts einem marodierenden Nazi-Mob entgegenzustellen, das ist kein Fall von Zivilcourage, sondern von hochgradigem Schwachsinn.
Eben. Das, was da passiert, ist, so der Kommentator, ein Fall für die Polizei. Und die richtige Reaktion, die wir Eltern unseren Kindern beibringen werden, ist, die Polizei zu rufen und nicht selbst eizuschreiten. Am Wochenende ist mal wieder ein Jugendlicher in Hamburg gestorben beim Versuch, Zivilcourage zu zeigen.

Mich ärgert die Realitätsverweigerung, wie sie gepaart mit Arbeitsverweigerung auftritt - denn dafür zu sorgen, dass Menschen nicht vom Mob gejagd werden, ist Aufgabe der örtlichen Polizei, gesteuert von örtlichen Politikern, die kein Problem sehen. Stattdessen gefallen sich Innenminister und Bürgermeister in den Versuchen, die Verfassung auszuhebeln und vermeintlicher Terrorgefahren wegen die Schwerpunkte der Polizeiarbeit zu verändern.

24.8.07

Gänsehaut

Was für Erinnerungen an die 80er. Heute abend, als ich auf die Übertragung des HSV-Spiels auf 90,3 wartete (ich ertrage solche Sender, seit ich in den 90ern bei Alsterradio und dann bei Oldie95 moderiert habe), wurde dieses Lied gespielt. Witzigerweise in einer Gesprächssendung, in der der oberste Soldat der Stadt, wie immer sein Titel war, zu Gast war: Hans Hartz, Die weißen Tauben sind müde....



Ich hab wirklich eine Gänsehaut bekommen, denn was für Erinnerungen. Und das Lebensgefühl dieser Zeit war wieder da, das ich nicht wirklich vermisse, aber an das ich echt gerne zurück denke. Es war eine tolle Zeit.

Aufregende Wochen



Man, ist bei uns was los. Ferienende, Einschulung in die Vorschule, Schulwechsel, zweite Fremdsprache, zweites Staatsexamen, großes Kundenprojekt online.

Aber das Highlight heute ist eindeutig das Seepferdchen. Nur mal zu den Dingen, die wirklich zählen im Leben. Und der Dritte hat gleich ein Bild mit Photobooth bei den Großeltern gemacht und mir ins Büro geschickt.

Ich bin sooooo stolz auf dich.
(Und ich weiß, was einer der Programmpunkte des Wochenendes sein muss, ja)

23.8.07

Mädchenbiere

Ich bekenne: Ich mag Mädchenfilme (mal angesehen davon, dass das die Filme sind, auf die wir uns zuhause einigen können). Und ich mag Mädchenbiere. Nicht immer. Aber immer wenn meine Liebste oder ich ein neues entdecken, machen wir ganz privat das, was ein paar nette Bloggerinnen nun gemeinsam angefangen haben mit ihrem frauenbierchentesterblog.

Grandios. Lesen!

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22.8.07

iPhone überschätzt? Nein!

Als ich letzte Woche die Kolleginnen und Kollegen in NY besuchte, hab ich ja das iPhone im Massengebrauch erlebt. Und mir auch mal das eine oder andere zeigen lassen. Und seitdem bin ich anderer Meinung als die Mehrheit der FTD-Nutzer (jetzt gerade 69%) bei deren Umfrage zum Artikel Apple schröpft Telekom beim iPhone. Nein, ich halte es nicht für überschätzt.

Nicht mal so sehr, weil es vielleicht cool sein könnte oder ein Zeichen sein, dass man irgendwie dazugehörte oder so. Sondern weil es das erste Gerät ist, das mir einen Blick in die nahe Zukunft dessen erlaubt, was mit dem mobilen Internet passieren wird. Während ich immer skeptisch war, was das Zusammenwachsen von Laptop und Telefon angeht, ist hier ein erster Schritt getan, der mich anspricht.

Mail, Surfen, Bloggen, Notizen machen, ja, sogar Telefonieren - jede Menge Tätigkeiten, die die Kollegen damit bereits mehr machen als mit dem Laptop. Steve beispielsweise nimmt kaum noch sein Laptop mit, wenn er reist. Eine Always-On Vision hat sehr viel mit Geräten zu tun, von denen das iPhone nun mal das erste ist, das real verfügbar wird. Denn wer will beim Spazierengehen oder beim Stadtbummel schon sein Macbook aufgeklappt dabei haben.

(Ok, wer will immer online sein. Klar. Aber auf einmal geht es.)

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20.8.07

keine Zwillinge



Nein, meine beiden Großen sind keine Zwillinge. Noch nie gewesen. Aber wenn sie so vor mir herlaufen, wird mir manchmal klar, warum wir immer mal wieder darauf angesprochen werden, ob sie welche wären....

16.8.07

Tourist Trip durch die Bronx

Das gehörte zu den lustigsten Erlebnissen der Reise, die gerade in der wundervollen Lounge von Emirates in New York zu Ende geht: Weil wir keine Lust hatten, auf dem Rückweg vom Kunden im Stau zu stehen, haben wir den Kollegen, der fuhr, ermutigt, seinem Navi zu misstrauen, und einfach nach Westen zu fahren - dann kömen wir irgendwann nach Manhatten, hieß es (ich musste mich ja auf die anderen verlassen).

So oder so war ich gerne bereit, die Entschuldigung zu liefern für einen Trip, von dem niemand genau wusste, wo er lang gehen würde: Machen wir doch eine Touristenführung für Wolfgang....


So ging es dann durch die Bronx. Zwar weitgehend befriedet heute, aber immer noch beinahe unheimlich. Als wir an diesem Van vorbei fuhren, lachten die anderen drei laut auf und Sophy zückte das iPhone, um ein Foto zu machen. "Niemand kauft Ceviche auf der Straße. Und schon gar nicht aus einem Van." Es war auch niemand weit und breit zu sehen.

Ich weiß immer noch nicht, was Ceviche ist, kann mir auch unter der Beschreibung nicht recht was vorstellen. Und das, obwohl ich Fisch liebe.

Wir waren übrigens über eine Stunde früher auf der Dachterrasse auf der Westside als die Kollegen, die auf dem Highway geblieben waren....

Dachterrasse

15.8.07

Chicago


Mein erstes Erlebnis hier in Chicago (nachdem ich am Tag vorher von den Kollegen auf dem Rückweg vom Kunden durhc die Bronx gefahren worden war): Jemand mit blutigem Mund, der erst an mir vorbeitorkelte und dann von Leute, die aus einem Auto sprangen, zusammen geschlagen wurde, bis sehr zügig die Polizei kam.

Ansonsten sitze ich gerade da in diesem Gebäude hier am obeeren Rand der unteren Drittels (32nd floor) und lerne, beobachte, erzähle.

Es ist faszinierend, in ein Büro zu kommen, in dem rund 400 Kollegen arbeiten - unvorstellbar groß, verglichen mit "zu Hause". Und was für Möglichkeiten!

Bevor ich abflog, sagte ein Freund zu mir, ich Glückspilz würde in einer Woche zwei der schönsten Städte der Welt besuchen. Und mal abgesehen davon, dass ich es genieße, mit Menschen zusammen zu kommen und mir Gespräche wichtiger sind als das Starren auf Steine, hat er Recht. Gerade Chicago gefällt mir wirklich gut.

13.8.07

Die Stadt erwacht


Denn das ist der Vorteil an der Zeitverschiebung: Ich bin schon wirklich früh auf und beinahe ausgeschlafen. Und gleich auf dem Weg ins Büro am Union Square.

Eine merkwürdige Wärme und Schwüle, so wie gestern auch schon. Sicher, ich werde wieder nicht dazu kommen, einfach rumzulaufen oder gar zu shoppen. Aber trotzdem bin ich wieder gerne hier. Und freue mich auf die Fahrt in die Provinz nachher. Und Chicago morgen.

Lustig war das Gespräch im IM mit meinem Großen vorhin:

der haltungsturner 5:20AM
weil ich nicht will, dass man sieht, dass ich da bin, weil es hier erst kurz nach fünf uhr morgens ist
Primus 11:21 AM
erst fünf uhr morgen bei dir
11:21 AM
aha
der haltungsturner 5:21 AM
ja, zwanzig nach fünf
5:21 AM
ich bin sechs stunden hinterher sozusagen
5:21 AM
habe gerade geduscht
Primus 11:22 AM
:-O
11:22 AM
heftig, bei uns ist es 20 nach 11
11:23 AM
mittags

11.8.07

Zerfasern

Was mir vorher gar nicht so bewusst gewesen ist: Dadurch, dass ich meine Blogeinträge nach Facebook importiere (und auch bei jaiku darstelle beispielsweise, zerfasern tendenziell die Reaktionen. Da hier nicht so viel kommentiert wird, ist das kein Problem, aber im Prinzip ist es ja schon irgendwie ungünstig.

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10.8.07

Ein Jahr edel, Mann

okok, schon zehn Tage her, dass ich seit genau einem Jahr bei Edelman in Deutschland begonnen habe. Ein rasantes Jahr, das mich verändert hat.

Die Veränderungen sind nicht nur beruflich bedingt, sondern auch privat - dass kurze Zeit später meine Liebste ihre Vollzeitberufsausbildung fortgesetzt hat, wir uns insgesamt nach meiner unterwöchigen Berlinepisode neu zurecht schütteln mussten, ein Au-Pair aufgenommen hatten, den ersten Wechsel auf die weiterführende Schule bewerkstelligten (gerade steht der zweite an und ein weiterer Wechsel vom Kindergarten in die Vorschule), ein Pferd gekauft haben, hat uns ohnehin auf Trab gehalten.

Auf der Grenze zwischen privat und beruflich liegen die Sachen, die mit dem Bloggen zu tun haben - die Freundschaften, die neu entstanden sind, die Freundschaften und Beziehungen, die endeten, ob laut oder leise, manchmal auch nicht ganz ohne Schmerzen.

Aber zu einem Jahr Edelman gibt es dennoch viel zu sagen...

Für mich war die Entscheidung, zu Edelman zu gehen, mit einer Restunsicherheit verbunden. In den Jahren vorher hatte ich viele PR-Agenturen gesehen und ein hmmm gemischtes Bild von ihnen, um es mal vorsichtig zu formulieren. Ein bisschen aufgeregt und unsicher habe ich also Anfang August angefangen - und bin gleich herzlich aufgenommen worden und habe mich seitdem jeden Tag wohlgefühlt im Team, mit der Arbeit und den Kunden. Danke dafür. Ich bin am richtigen Ort.

Der wichtigste Schwerpunkt des letzten Jahres war sicher das, was ich mal halbironisch Evangelisation genannt habe. Ich habe nicht nachgezählt, wie viele workshops und Vorträge ich intern, bei Kunden, bei Partnern und auf Tagungen insgesamt gegeben habe. Es waren viele. Meine eigene Einschätzung dessen, was relevant ist und für wen was relevant sein könnte, hat sich dabei verändert. Verkürzt gesagt, bin ich ein noch größerer Anhänger des Long Tail geworden.

Das mag auch einer der Gründe sein, warum so wenig von dem, was ich hier tue, unmittelbar "draußen" zu sehen ist. Viel findet hinter geschlossenen Türen statt, viel fließt in bestehende Projekte ein, nur sehr selten kommt es dazu, dass wir einem Kunden beispielsweise zu einem Blog raten (was überraschen mag, da ja doch der eine oder die andere meine Aufgabe eher als alle zum Bloggen bringen interpretiert hatte - sie ist aber, die Gespräche, die das Ziel von PR-Arbeit ohnehin immer sind, online ebenfalls anzustoßen, zu beobachten und an ihnen teilzunehmen).

Eine harte Zeit begann fast sofort im Herbst. Einerseits ganz klar Fehler und Unzulänglichkeiten, die wir gemacht haben, andererseits aus heiterem Himmel der Tod einer Kollegin, der uns aus der Spur geworfen hat. Alles wirkt bis heute nach.

Andererseits hat sowohl Wal Mart als auch Technorati einen Lernprozess ausgelöst. Bei mir, bei uns als weltweitem Onlineteam, bei den Kolleginnen und Kollegen, die noch nicht so tief drin waren im Thema. Auch wenn ich auf beide "Fälle" gut hätte verzichten können, ist der Prozess, der mit ihnen begonnen hat, wichtig für uns und - da bin ich mir sicher - für die PR-Branche insgesamt. Ein Nebeneffekt war anstrengend, aber unvermeidbar: Spätestens ab Oktober standen wir unter besonderer Beobachtung unserer Kritiker und der Kritiker von PR insgesamt. Unser Selbstverständnis, eine hohe Transparenz über unsere Rolle in Programmen zu schaffen, die wir mit Kunden beispielsweise im Social Media Bereich machen, hat uns über das Maß sichtbar gemacht, das PR-Firmen für ihre Rolle anstreben - normalerweise bleiben wir ja eher im Hintergrund. Daran musste ich mich erst einmal gewöhnen.

Inzwischen schon fast normal für uns ist das, was wir mit Online Conversations anbieten. Ich denke, ich kann sagen, dass das erste Jahr ganz gut geklappt hat - und in den nächsten Monaten werden auch weitere Projekte, an denen ich intensiv mitgearbeitet habe, "draußen" sein. Darauf freue ich mich. Dass Ausbildung und das Beobachten und Einschätzen von Trends (und ihre Umsetzung in Kundenprojekte) weiterhin im Zentrum meiner Arbeit steht, ist klar. Dass beispielsweise ein Kunde mit Twitter experimentiert, gehört dazu...

Ich freu mich auf das nächste Jahr. In der nächsten Woche bin ich erst einmal unterwegs und besuche meine Kollegen in New York und Chicago.

8.8.07

Meine Lieblingsszene

Ihr wisst, dass ich ein großer Anhänger des Long Tail bin. Und meine liebste Lieblingsszene unter den Subszenen in der winzigen Weblogszene deutscher Sprache ist die der bloggenden Mütter und Familie. Heute habe ich nun die dafür ultimative Illustration gefunden, bei liajune unter der passenden Überschrift "Moderne Hausfrau" - so sieht es bei uns zu Hause auch aus (inklusive der gleichen Biersorte, die ich von allen Mädchenbieren auch am liebsten mag)...

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Conversations

Dass klassische Onlinewerbung trotz großer Zuwachsraten nur noch bedingt funktioniert, ist ein offenes Geheimnis. Die Frage nach Alternativen treibt nicht nur mich um, sondern auch die meisten Kollegen, die sich mit Online Conversations beschäftigen. Insbesondere in Social Networks funktioniert das Banner nicht, was irgendwie ja auch klar ist. Dazu erschien vorgestern ein ganz spannender Artikel in Advertising Age: Popularity of Social Networks Hampers Ad Growth:
'Gatecrashers'
Richard Hedges, group account director at AKQA, London, said: "Because social-networking sites increasingly provide everything people want in one place, people are less and less interested in seeking out content on other sites. Ads can be an unwanted invasion, like having gatecrashers at your party. The challenge for us is to create content that complements the context and reflects the way people already behave on these communities."

For its Unilever client Pot Noodle, AKQA found 20 groups on Facebook already dedicated to the brand. So AKQA challenges those and other users once a month to make a film on a topical theme with a Pot Noodle twist. Each entrant is sent a case of Pot Noodle, and each month the film with the most hits wins a Sony PlayStation 3 console.

(disclosure: Unilever ist auch ein Kunde von Edelman in Deutschland und ich arbeite auch an Projekten für Unilever)
Während die einen also zurzeit (noch) dabei sind, eigene Communitys aufzubauen (ja, machen wir auch teilweise, aber nur, wenn es keine gibt für die Menschen, die wir ansprechen wollen), ist der andere Trend, den ich sehe und überzeugend finde, mit den Gesprächsangeboten dahin zu gehen, wo die Leute sind und schon sprechen, mit denen ich als Marke oder Unternehmen ins Gespräch kommen will. Die ersten Erfahrungen und Beispiele, die ich sehe, finde ich da ganz ermutigend, auch wenn es erstmal eine Gratwanderung ist.

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3.8.07

Relaunch Without the Community

Just this week I posted a (german) summary about how my online life has changed the last months. One of the tools, I used for a while (and was very pleased with) is coComment. One tool, I used to use (but kicked in June) was Plazes. I was really annoyed about their relaunch - nothing worked on my Mac after that and a lot of "community features" have been absolutly needless. They introduced some "fancy" and hip new things (like an internal twitter clone) - but forgot, that was my opinion, the core features and, more than anything else their longtime and active community.

A lot of friends who used plazes for a long time dropped it as well. I was not angry, because plazes was just "nice", but had no real use for me.

And today? A déja-vu....


Looks for me like coComment is doing exactly the same:
  • Yesterday they suddenly tracked my twitter-updates (what I did not want them to do, because these are no comments, ey).
  • Then, later that day, the new coComment v2.0 went online without any notice to the users (I didn't get one, so I assume others didn't either).
  • Today, Firefox told me, there is a new version of my coComment plugin, that I installed - and the horror began.

Nothing was fitting anymore. Some blogs, where coCommet tracked my comments yesterday, were not tracked anymore. There was a silly blue square on several sites now with no functions I understood or seemed to need (Hey, I want to track the comments I leave and the conversations evolving on posts - and not any website). Flickr told me there was a unfinished script ruining my experience (what stopped when I disabled the plugin). And some more things.

I talked to some other bloggers and saw other's tweets that complained similar things. For I know and like coComment's CEO, I talked to him, and he promised:
I've forwarded your comments about the specifics to the team and I expect they'll have them fixed today.
Please stay in touch and give us your direct feedback on any issues/problems you discover or comments you'd like to make.
I like this. And, Matt, I still like the concept of coComment and want to use it - mainly because it is really useful (or at least was until yesterday).

Hope you get things fixed. And pls: Next time, talk to your users before...

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FAZ.net und der Datenschutz

Da wollte ich einfach mal in Holger Schmidts Blog an Netzökonom : Facebook und der Datenschutz kommentieren, melde mich also bei FAZ.NET Blau an - und muss logischerweise den einen oder anderen Haken setzen oder weglassen was Datenschutzdinge, Werbung und Datenaustausch angeht...

Alles richtig gemacht, fand ich, aber ich bekomme diese Fehlermeldung:


Schräg war aber, dass ich dieses angekreuzt hatte (also genau das, was sie monieren):


Was sie von mir wollten: Ich sollte auch den nächsten Haken setzen, sonst geht es nicht weiter. Irritierend finde ich das schon, denn ich sehe so spontan nicht, warum der Datenaustausch ein Pflichtfeld sein soll und nicht ebenso wie Spam nur auf freiwilliger Basis geschehen darf. Zumal ich durch die Fehlermeldung mehrfach auf die falsche Spur geschickt wurde, weil ich immer wieder versuchte, genau das monierte anzukreuzen. Erst als ich dem Datenaustausch zustimmte, wurde meine Anmeldung akzeptiert. Werde meinen Zugang also wohl nach dem Kommentar erstmal wieder löschen. Doof irgendwie.

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2.8.07

Heute Nacht stolzer Zweitpferdbesitzer

Wie gut, dass wir mit insgesamt sieben Leuten heute abend zu den Karl May Spielen nach Segeberg fahren. Denn so werden wir mit hoher Wahrscheinlichkeit in den Genuss des Hauptpreises kommen:
Das Geschenk für den Jubiläumsgast ist der 16-jährige Schimmelwallach Fudji. Er wird von dem Schauspieler Matthias Friedrich geritten, der den verschlagenen Kiowa-Häuptling "Tangua" spielt. Wird der 100 000. Besucher Fudji nehmen - oder doch lieber den Gegenwert in bar? (News)
Jetzt müssen wir nur noch strategisch gut planen, wie wir da nacheinander reingehen. Oder wo immer die zählen.

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1.8.07

Leben entwickelt sich nun mal

Nachdem ich heute früh Steves Post über seinen aktuellen Umgang mit Blogging gelesen hatte, war mein erster Gedanke, dass es mir ganz ähnlich geht: Nachdem ich über vier Jahre fast ausschließlich in diesem Blog von mir, meinen Gedanken und dem, was ich so tue, erzählt habe, sind seit Anfagn des Jahres vor allem mit Twitter und nun mit Facebook weitere Orte hinzugekommen, die Kleinigkeiten von mir enthalten.

Mein Onlineleben fing irgendwann einmal damit an, dass ich unter luenenbuerger.de mit dem Strato-Homepage-Baukasten (ja, wirklich) eine Website gebastelt hatte. Unterseiten habe ich als html gebastelt und als Bild hochgeladen, denn so was gab es da eigentlich nicht. Parallel war ich bei kress-Köpfe. Dann hab ich irgendwann angefangen zu bloggen und bei openBC ein Profil angelegt. Nun ja.

Heute ist das nicht mehr so einfach. Es begann schon mit den Kommentaren, die ich anderswo hinterließ. Vor zwei, drei Jahren war das mal ein großes Thema in der Bloggerszene: Wie kann ich meine Kommentare darstellen und weiterverfolgen? Die Krücke war, sie als Lesezeichen bei del.icio.us abzulegen. Mühsam. Aber damit fing das verteilte Schreiben ja schon an.

Heute nutze ich dieses Blog, schreibe in unserem Firmenblog über PR-Themen, twittere wie gesagt, schreibe hin und wieder in dem Blog, das ich für die Fußballmannschaft meines Ältesten gestartet habe, kommentiere, lege Lesezeichen ab, lade Fotos hoch und so weiter.

Die Adresse luenenbuerger.de habe ich deshalb inzwischen auf jaiku umgeleitet, auch so ein Micro-Blogging-Tool, das ich aber nicht aktiv nutze, sondern über das ich nur meine ganzen anderen Sachen zusammenführe. Sozusagen der "Hub" meines Onlinelebens. Neuerdings hab ich da auch meine Kommentare, die ich über cocomment verfolge, mit drin. Irgendwie immer mal wieder etwas hakelig, aber doch ein Überblick also.

Und sonst?
  • Die Status-Updates bei Facebook werde ich wieder einstellen, so wie ich auch plazes inzwischen lasse.
  • Meine (angekündigten) Reisen teile ich mit ausgewählten Leuten über dopplr.
  • Twitter nutze ich für den kleinen Strom den Tag über und hin und wieder für Links oder als Hinweis auf Texte, die ich lese oder schreibe.
  • Auf przweinull.de bin ich Gastgeber und Autor zu PR-Themen, aber eher sporadisch.
  • Und hier schreibe ich weiterhin privat und politisch, aber nicht sklavisch jeden Tag, sondern dann, wenn ich dazu Lust habe.
  • Wirklich spannende Gespräche habe ich übrigens auch noch offline und an so richtigen Esstischen bei Wein und gutem Essen. Oder auf Spaziergängen.
Aber wer weiß, wie das in einem halben Jahr sein wird. Ist gerade eine wirklich spannende Zeit....

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