4.8.06

Doch noch mal zum Spiegel und seinem PR-Artikel

Ich hatte ihn schon kurz erwähnt - den Artikel im aktuellen Spiegel über PR und Chiquita und Edelman und so weiter.

Witzigerweise finde ich den Artikel, wie gesagt, eher gut, obwohl mich an ihm wieder einmal das nervt, weshalb ich den Spiegel auch vor seinem Rechtsruck nicht mochte: Die überzogene und brutale Sprache, die ich persönlich immer als selbstgefällig empfand.

Da am Anfang des Artikels mein Lieblingsmagazin Brand eins angegriffen wird, ist es kein Wunder, dass er auch im Forum von Brand eins bei OpenBC diskutiert wird.

Zumal wir in dem Artikel ja gut wegkommen, hat unsere Geschäftsführerin Cornelia Kunze nun eine Stellungnahme dazu hinterlassen, in der sie nicht nur auf das hinweist, was für (unseren Kunden) Chiquita spricht, sondern auch an die Adresse des Spiegels bedauert,
dass er Propaganda und PR in einen Topf wirft, dass er die Spreu vom Weizen nicht trennt. Warum unterlässt er das?

Grund 1: Da wäre die grundlegende und auch notwendige Skepsis von Journalisten gegenüber PR-Leuten. Zugegebenermaßen kann man zu oft beobachten, wie manipuliert wird, verzerrt wird oder auch gelogen wird - von Renegaten, nicht von solchen PR-Spezialisten, die auch in Zukunft ernst genommen werden möchten. So ist zu begrüßen, wenn Journalisten die Mechanismen von Meinungsmache hinterfragen und öffentlich machen.

Grund 2: Im Sinne der Spiegel- Positionierung macht der Bericht über PR wahrscheinlich auch nur so Sinn, wie er geschrieben ist . Sonst wäre er keine Spiegel-Story gewesen. Dass man im wöchentlichen Kampf der Nachrichtenmagazine eben spannend, manchmal effekthaschend (Meister der Verdrehung) und auch polarisierend texten muss, ist bekannt. Da wird dann eben mit Worten und Analogien ein bisschen großzügiger umgegangen. "Geschichten einschleusen, Meldungen andrehen, Szenen unterlaufen und sich einschleichen" liest sich spannender als "offene Auseinandersetzung, Meinung vertreten, diskutieren, für sich werben". (Beitrag im Forum)
Dem stimme ich ausdrücklich zu.

3 Kommentare:

  1. Anonym12.8.06

    Was ist der Unterschied zwischen Propaganda und PR?

    1. Versuch: Propaganda ist es, wenn die "Politik" PR-Agenturen beauftragt ...
    Ist es ein zu vernachlässigender Unterschied, ob das nun Waren, Dienstleistungen etc. sind oder Politik, die da verkauft werden sollen?

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  2. Ich denke schon, dass es einen Unterschied macht - aber nicht so sehr für dieses Wort. PR wird immer versuchen, in einen ehrlichen Dialog mit ihren Gesprächspartnern zu gehen. Propaganda wird immer versuchen, nur den positivsten Ausschnitt der eigenen Position mit Macht zu verbreiten.

    Das ist vielleicht etwas holzschnittartig, aber dieser Punkt ist es vor allem, den Klawitter (ob der verwandt mit mit dem Hamburger PR-Berater mit dem gleichen Nachnamen?) fahrlässig außer Acht lässt.

    Sicher tragen die schwarzen Schafe in der Branche ihren Teil dazu bei, indem sie Propaganda machen und das als PR bezeichnen.

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