28.2.06

The long Tail



Und die Marketer..

Promis bei Edelman



da isser



Und genau wie es sein soll: Denn Verkaufen ist Entertainment..

David Weinberger

Ich freu mich drauf, dass ich nachher dabei sein werde, wenn David Weinberger in Hamburg ist. Denn für mich und alles, was ich persönlich mit Verkaufen verbinde, ist das Cluetrain-Manifest ein Schlüsselerlebnis gewesen, selbst wenn das jetzt etwas nach Kalauer klingt.

Für einen sehr guten Freund war die berüchtigte Ruck-Rede des Vorvorgängers des Bundeshorsts ein solches Erlebnis. Er hatte sie sich dann bei seiner Firmengründung an die Wand gehängt und las sie immer und immer wieder. Mir ging es ähnlich mit Cluetrain. Klar, das ist alles irgendwie auch banal und so. Aber es stimmt und es ist das, was ich unter Verkaufen verstehe, dermaßen exakt auf den Punkt gebracht, dass ich bis heute begeistert bin. Dass es außerdem faktisch die theoretischen Grundlegung des Bloggens ist, spielt dabei für mich als Verkäufer nur am Rande eine Rolle.

Jedenfalls einen der Autoren dieses Manifests und dieses Buchs persönlich zu erleben - und dann in einem netten Rahmen, in dem auch viele Bekannte und Freunde da sein werden - ist toll.

23.2.06

endlichendlich...



Und noch immer ein paar Stunden warten...

Ironie des Regierens

Einer der Vorteile an Berlin: Man bekommt die kleinen Ironien und Merkwürdigkeiten des Regierens mit. Nur mal die Ausbeute gestern:

* Nachdem der neue (CSU-) Minister das Wort "Verbraucherschutz" ans Ende seines Kombiministeriums gestellt hat (vorher hieß es Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, jetzt - angeblich - haha - aus alphabethischen Gründen Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz), fällt es im Schriftzug noch mehr auf, weil es in die dritte Zeile gerutscht ist...

* Die Plattform, auf der Bundesbehörden ihre neuen Webauftritte realisieren (hier das Beispiel der eben erwähnten), ist nicht barrierefrei, so dass es für manche sogar einen Rückschritt bedeutet. Ob das Innenministerium davon weiß?

* Ausgerechnet die Kantine im Gesundheitsministerium ist nicht so dolle. Dafür kann man ausgerechnet in der Kantine des Finanzministeriums seine Tasche und Jacke am Tisch vergessen, ohne dass sie wegkommt. Wer hätte das gedacht...

22.2.06

anderes Leben

Kreuzberg: Sowohl um halb zwölf als auch um zwei rum erstaunlich viele Väter, die ihre Kinder von der Schule abholen. Bestimmt doppelt so viele wie Mütter. Und das quer zu den Nationalitäten.

Kenne ich aus dem Speckgürtel, in dem ich in Hamburg lebe, gar nicht.

21.2.06

Hähnchen

Geflügelte Worte haben überall Hochkonjunktur. Es wird eine harte Zeit ...
(Kristof, auch in den Kommentaren bei Don Dahlmann. Jaja, schon älter, aber eben gerade wieder gefunden....)

skurrile Hausverkäufer

Ich mag umziehen wirklich sehr. Nicht nur, weil ich rund um das Thema letztes Jahr ein feines Projekt hatte oder selbst schon oft mit Kind und Kegel umgezogen bin, sondern auch, weil man sich immer neu einleben muss.

Aber das, was Freunde von uns erlebt haben, ist schon skurril (und sei erzählt, weil da einer immer zu Gebrauchtimmobilien rät, hihi): Da haben sie ein Haus gekauft, ein gebrauchtes, denn sie sind beide Architekten und Bastler und haben Lust auf einen Umbau. So weit, so normal. Und dann war Übergabe, sagen wir mal am 15. oder so. Und der Verkäufer erklärt ihnen, dass er nur noch sein Bett in den Keller stellen müsse, denn nein, ausziehen könne er noch nicht. Er habe ja noch keine Wohnung.

Naja - der Kaufvertrag wurde ja auch erst neun Monate vorher geschlossen. Er habe ja nicht, führt der Komiker aus, eine Wohnung suchen können, bevor das Geld auf dem Notaranderkonto (das sagte er glaube ich nicht, aber so heißt das wirklich) eingegangen gewesen sei. Denn wer weiß, ob sie gezahlt hätten und was hätte er dann machen sollen und so weiter. Den beiden blieben erst einmal die Münder offen stehen. Und dann haben sie begonnen, die Bäder und die Küche rauszureißen.

Wenn sie in zwei Wochen einziehen werden, haben sie - wie es aussieht - einen Mitbewohner. Denn jemanden vor die Tür zu setzen in die Obdachlosigkeit ist nicht so einfach. Angeblich sucht er nun auch eine Wohnung. Und was ihr Anwalt sagt, weiß ich gar nicht.

20.2.06

im Kino mit einem Kleinkind

Erst der Kommentar der Kaltmamsell am letzten Eintrag hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass der erste Kinobesuch mit meinem Dritten ja wirklich ein noch einmal gesondertzu würdigendes Ereignis ist. Sie hat völlig Recht - wenn ich drüber nachdenke, war es selbst für mich, der ich kein passionierter Kinogänger bin, etwas Besonderes.

Zunächst: Es gab den zweiten Felix-Film. Nichts dolles, aber er hatte die Hörspiel-CD dazu gerade zum Geburtstag bekommen - und so dachten wir, das wäre doch fein als Einstieg in dieses neue Medium. War es auch. Denn er kannte zwar Fernsehen, klar, auch Filme im Fernsehen oder von DVD. Aber Kino war nun einmal neu.

Was mich am meisten überrascht hat: Er war sehr still im Kino. Viele andere Kinder, auch weit größere, haben immer wieder geredet - er aber war ruhig und konzentriert und hat zugeguckt. Ich glaube, der Film hat ihm gefallen (mir nicht), auch wenn die Handlung etwas wirr war. Zwischendurch kuschelte er sich in seinen Sessel ein (wie gut, dass die heute so groß sind) und am Ende kam er auf meinen Schoß, allerdings erst, als ich es ihm angeboten habe.

Witzigerweise hat er auf die große Leinwand, den lauten Ton und die vielen anderen Menschen nicht wirklich reagiert. Vielleicht, weil er es mit drei Geschwistern ohnehin immer laut hat?

17.2.06

Das kann was werden

Björn hat es über den Teich gebracht, aber er sitzt ja auch an der Quelle: Steve Rubel geht zu Edelman. Das finde ich sehr spannend.

Immerhin ist Rubel einer der auch hier wahrnehmbarsten PR-Profis, die sich substanziell mit dem Thema Blogs und Cluetrain auseinandergesetzt haben. Und den Ansatz und auch die Begeisterung aus dem Hause Edelman für diese Themen rund um Micropublishing und Mikrozielgruppen habe ich immer als echt und richtig erlebt.

Blogs und Cluetrain sind noch kein großes Thema, das bereits geschäftsentscheidend ist. Aber es wird mehr und mehr ein Unterscheidungsmerkmal für zukunftsfähige Kommunikation. Davon bin ich überzeugt, auch ohne einem Hype das Wort reden zu wollen.

Ich erlebe es nicht nur als Kommunikator und im eigenen Umfeld, sondern zunehmend im Beruf. Schon bei news aktuell war es so, dass es immer wahrnehmbarer wurde und dass auch Kunden immer mehr nach Wegen des Gesprächs gesucht haben. Und jetzt bei Ausschnitt Medienbeobachtung sind eines unerer Alleinstellungsmerkmale im Markt, das MeinungsMonitoring und auch die sehr große Zahl von Blogs, die wir in der klassischen Beobachtung haben (inzwischen rund 120 T in deutsch), etwas, das Kunden in einer Zahl nachfragen, die ich noch nicht vermutet hätte.

Nicht nur deshalb: Ich bin gespannt und freue mich für die netten Kollegen bei Edelman.

verbunden



Endlich auf den Systemen und überall arbeitsfähig. Fein.

16.2.06

schnatter, schnatter

Mein Dritter hat so ein lustiges Buch, in dem im Buchrücken etwas schnattert, wenn man es schüttelt - es geht um Gänse und was für einen Lärm die machen. Daran musste ich heute früh denken, als um 6:41 Uhr, also unmittelbar nach Abfahrt in Hamburg, zwei mittelalte Frauen im selben Großraumwagen offenbar ihre Hörgeräte noch nicht eingeschaltet hatten und ohne Ende schnatterten. Ungelogen bis zur Einfahrt in Zoo ohne eine einzige Pause.

Ich hatte noch einen Artikel fertig zu schreiben und war deshalb froh, dass ich Stöpsel dabei hatte und die Beethoven-Quartette in der Einspielung durch mein Lieblingsquartett auf dem Rechner. Die beiden Männer in meinem Blickfeld, ebenfalls mit Rechner und Arbeit unterwegs, waren schwer genervt. Das gab Gesprächsstoff auf dem Weg zur U-Bahn. Auch nett...

14.2.06

Toller Kundenservice: Schleich

Ich bin wirklich begeistert. Heute um 13:40 Uhr haben wir von der Firma Schleich - das sind die mit den Schlümpfen, diesen Tieren und den Rittern, die meine Jungs so lieben - eine Antwort auf unsere Frage vom selben Mittag bekommen. Das ist Kundenservice.
Sehr geehrte Frau ...,

vielen Dank für Ihre E-Mail. Wir möchten den reklamierten Artikel durch GLS bei Ihnen abholen und unsere Qualitätsabteilung untersuchen lassen.
Selbstverständlich erhalten Sie umgehend eine schriftliche Stellungnahme und entsprechenden Ersatz. Bitte teilen Sie uns mit, an welchem Tag und wo GLS das Paket abholen kann.

Mit freundlichen Grüßen

Schleich GmbH
- Informationsbeauftragter -
N. G.

Am Limes 69
73527 Schwäbisch Gmünd



>>
>>
>> -------- Original Message --------
>> Subject: Frage zum Bogenschütze auf Pferd (14-Feb-2006 12:15)
>> From: b@...
>> To: schleich@schleich-s.de
>>
>> Sehr geehrte Damen und Herren,
>>
>> unser Sohn hat zum Geburtstag den Bogenschützen auf Pferd (Orientale
>> 70039) geschenkt bekommen. Allerdings fällt das Pferd mit Reiter immer um.
>> Ist das normal? Oder gibt es einen Trick, dass es stehen bleibt?
>>
>> Mit freundlichen Grüßen,
>> B.
Ich muss sagen, dass ich das wirklich toll finde. Und es bestätigt wieder einmal meine gute Meinung von dieser Firma

Geschenkritter


13.2.06

Zickenalarm

Naja, fast. Aber surreal ist die Auseinandersetzung zwischen Thomas Knüwer und Christoph Dernbach trotzdem:

Erst kann sich Knüwer den süffisanten Hinweis an die Adresse der dpa nicht verkneifen, welchen Genus Blog für gemeinhin habe. Und dann kann der Chef von dpa-Infocom, Dernbach - der ja auch als Mr. Gadget selbst ein Blog betreibt mit seinem wichtigsten Thema: Apple -, sich nicht zurückhalten, auf die dpa-interne Schreibweise der Agentur hinzuweisen. Da er DPA für die Abkürzung einer anderen Institution hält, liefert er damit dann gleich die nächste Vorlage, denn hier - sagt Thomas Knüwer - irre er wieder.

Lustig aber so oder so zu lesen. Und ein neuer Grund, um über das ewige Thema der Markenschreibweisen und Abkürzungen nachzudenken. Bei dpa ist es ja für die Zeitungen wirklich doppelt schwierig: Als Agenturkürzel steht es in kleinen Buchstaben bei jedem zweiten Artikel; als Abkürzung der Firma müsste es nach den üblichen Regeln der Medien aber groß geschrieben werden. Muss ich mal drauf achten, wie es normalerweise gemacht wird....

11.2.06

ein guter Tag



Fröhlicher Anfang nach dem Wocheneinkauf. Und dann hatte meine Mutter einen hellen Augenblick, wie wir ihn schon ewig nicht mehr erlebt haben: Sie hat uns erkannt und bei den Namen ihrer ältesten Enkel spürbar reagiert. Sogar Bs Namen hat sie ausgesprochen. So etwas ist immer wieder wunderbar - und bestätigt die Vermutung, dass sie viel mehr mitbekommt, als wir alle annehmen. Das macht angesichts ihrer Lebenssituation froh und traurig zugleich.

Nun aber ein vegetarischer Abend.

EDIT 22:10 Uhr:
Und nachdem die DVD (klar, mal wieder der dritte Teil von Stolz und Vorurteil, verdammt immer noch bis zum 23.2. warten...) rauskam, sprang der Fernseher auf das Erste. Spontan empfand ich Mitleid mit Nico und seiner Familie. Das sind die Tage, an denen ihr Heimweh habt, oder?

ein faszinierender Sog

Das habe ich bei allen Büchern von Minette Walters bisher so empfunden. Und vielleicht kann ich deshalb das mir liebste - "Das Echo" - auch immer wieder lesen. War es jetzt das dritte Mal? Oder schon das vierte? Irgendwie komisch: Jedes Mal wieder bin ich überrascht von der Auflösung, bin ich reingezogen in die Geschichte und ihre Ausweglosigkeit. Keine Figur ist wirklich sympathisch, aber alle snid sehr präsent. Ab dem zweiten Drittel fällt es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen, aber irgendwann muss ich dann ja doch mal schlafen.

Und nun zur Entspannung ein weiteres aus der Rosina-Reihe von Petra Oelker. Mag ich auch. Selbst wenn es im Vergleich eher albern ist.

10.2.06

Hell oder dunkel

Aus gegebenem Anlass und halbwegs inspiriert durch Martin doch noch ein paar meiner Erfahrungen mit dem öffentlichen Leben im Web 0.93. Anders als Martin und andere, die als Berater unterwegs sind, führe ich dieses Blog ja vor allem privat.
Was bei meinem Konzept von Beraten und Verkaufen aber auch wiederum beruflich ist, da ich denke, dass ein guter Verkäufer immer auch als Person erkennbar sein wird und mit Bild, Meinungen und Ideen für seine Kunden sichtbar sein sollte (aber das ist eine andere Geschichte).

Also:
Ich bekomme beispielsweise auf meine Frage wegen unserer Au-Pair-Suche eine Reihe von Mails, die uns weiter helfen. Oder immer mal wieder Anfragen zu Seminaren. Oder zu Expertenrunden. Oder oder oder.

Dann gibt es - nicht in der Masse, aber immerhin - Kunden, die im Blog nachgucken, ob und wo ich online bin, bevor sie zum Hörer greifen, um mich anzurufen.

Und: Ich hatte einen originellen Einstieg in den neuen Job als Verkaufsleiter, da mich meine Leute schon kannten, als ich kam.
Jedenfalls den Teil von mir, den ich hier preisgebe, was vielleicht hin und wieder viel wirkt, aber auch nur ein kleiner Teil ist, klar.
Es war insofern ein zwar ungewöhnlicher, aber doch angenehmer Anfang in Berlin - und die Kollegen werden eben nicht irgendwann aus allen Wolken fallen, weil sie auf einmal merken, was für ein komischer Kauz ich bin. Das wussten sie seit Anfang Dezember.

Bisher habe ich nur gute Erfahrungen gemacht mit dieser teilweisen Öffentlichkeit, die mir als altem Anti-Volkzählungs-Aktivisten anfangs auch komisch vorkam.

9.2.06

Spinnt Nestle total?

Das kann mich wirklich aufregen. Und kotzt mich an, um es mal deutlich zu sagen. Ein Grund an die alten Dritte-Welt-Aktivitäten aus den 70ern und 80ern anzuknüpfen, oder? Jedenfalls stimme ich Nikolaus Piper zu, wenn er heute in der Süddeutschen schreibt:
Oder was ist vom schweizerischen Nestlé-Konzern zu halten, der in Saudi-Arabien die Kunden per Zeitungsanzeige davon unterrichtete, dass sein Milchpulver nicht von dänischen Kühen stammt. Eine von Unbekannten gesteuerte SMS-Kampagne hatte dies behauptet; möglicherweise hatten die Urheber das Schweizer Kreuz mit der dänischen Flagge verwechselt. Ist das so weit entfernt von ausländischen Unternehmen, die in den dreißiger Jahren mit dem Hinweis in Deutschland ins Geschäft kommen wollte, sie beschäftigten keine Juden? (Piper in der SZ von heute)
Dieses Verhalten eines Konzerns - und Piper bringt noch andere Beispiele - ist doch im Grunde ein Zeichen, dass leider, leider die Teile des radikalen Islam bis zu einem gewissen Grad Recht haben, die sagen, bei uns gebe es zu wenig wertegebundenes Handeln - und Europa sei vor allem deshalb dem Untergang geweiht. Nestles Verhalten ist nicht besser als das der Feinde der Freiheit, die gerade dänische Fahnen anzünden und Europäer jagen. Pfui.

8.2.06

weiterer Schritt beim Abschied

Wenn man lange in einem Unternehmen war und viel mit aufgebaut hat, dann ist Abschied für beide Seiten nicht so einfach, klar. Selbst dass mir die neue Aufgabe sehr viel Spaß macht, ich ein tolles Team und eine innovative Kultur vorfinde - was mir besonders wichtig ist - es blieb doch ein banger Blick auf die eigenen Babies, auf die Sachen, denen ich Laufen beigebracht hatte und nun zurück ließ.

Heute habe ich eines meiner Kinder laufen sehen - und war stolz und begeistert. Meine Nachfolgerin (was für ein beknacktes Wort) macht es toll. Es war nicht nur kurzweilig und spannend, sondern sympathisch und überzeugend. Klar, ich hatte es ihr zugetraut, sehr sogar. Aber es in soooo guten Händen zu wissen, macht mich froh. Und war ein weiterer Schritt beim Abschied.

7.2.06

Ein Tsunami um Sushi

Schon merkwürdig. Und ein perfektes weiteres Beispiel für meine Blog-Seminare, wenn es darum geht, wie man nicht mit Blogs umgehen sollte, wenn man nicht unbedingt mehr Aufmerksamkeit haben will für ein Thema, das einen stört.

Denn am 7.3.2005 (!!) schrieb Thomas Knüwer einen kritischen Eintrag über die Werbung für Sushi mit dem Wort Tsunami. Knapp ein Jahr her das Ganze, wohlbemerkt.

Am 1.2., also vor rund einer Woche, tauchten dann auf einmal neue Kommentare an dem Eintrag auf, einer mit einer Mailadresse einer Versicherung verlinkt. Und heute Mittag dann noch einmal mehrere kritische Kommentare des Inhalts, dass die Firma real,- ja nix dafür könne, wenn ein etablierter Sushi-Lieferant nun mal Tsunami heiße. Eine anonyme Susanne aus Oberhausen (nein, real sitzt in Mönchengladbach, nur falls da jemand was anderes vermutet) tut sich besonders hervor mit zwei langen Kommentaren.

Das alles hat sein Gutes: Ich habe damals diesen Eintrag übersehen. Jetzt bin ich noch mal darauf aufmerksam geworden. Und trete hier die nächste Welle los. Gut gemacht.

Zorn

Ja, mich macht das zornig, was in vielen muslimischen Ländern gerade passiert. Und ja, ich bin geradezu froh, dass mich das noch oder wieder zornig macht. Ich merke, wie sich da bei mir auch was verändert hat - damals, bei Salman Rushdie war ich merkwürdig verschwurbelt in meinem Verständnis für den Hass. Und klar habe ich mehr Verständnis für die Verletzung, die das Verächtlichmachen der eigenen Religion bewirkt, als Menschen, die selbst nicht so fundamentalistisch religiös sind.

Aber umso mehr bleibt - es findet sich kein anderes Wort - der Zorn, dass und wie da Menschen reagieren; dass und wie deren Regierungen das unterstützen; dass und wie die islamischen Faschisten an die Macht kommen, wenn man das Volk wählen lässt (was ich dennoch und immer wieder richtig finde).

Und darum wieder einmal anstatt der eigenen, unvollkommmenen Worte der Hinweis auf Lila und ihren anderen Blick, von dem ich so viel lerne in den letzten Jahren.

6.2.06

dekadent

Ist es das? Nicht wirklich. Vielleicht ein bisschen snobistisch. Nach Hamburg zu fahren, weil einem die Krawatte doch nicht gefällt, die man eingepackt hat. Und dann auch noch das eine oder andere sonst holen kann.

5.2.06

gezähmte Bande


Ganz faszinierend, wenn ein großer Haufen lauter, wilder Kinder auf einmal konzentriert bei der Sache ist - und das im Museum. Es war toll und hat Spaß gemacht...

nachdenklich

Als linker Christ ist man ja gewohnt, die Kreuzzüge für ein Verbrechen zu halten. Einerseits. Und klar: Das, was da an Kriegtechnik eingesetzt und angewandt wurde, kommt uns heute grausam vor. Als einer, der sich im Studium dann sehr intensiv mit ihnen auseinandergesetzt hat, habe ich allerdings auch schon immer eine etwas differenziertere Meinung dazu.

Gerade jetzt aber, heute noch einmal besonders, werde ich neu nachdenklich und denke positiver über die Kreuzzüge nach. Zeit, sie aus der reinen Schmuddelecke europäischer Geschichte zu holen. Ob es Zufall ist, dass gerade jetzt die Ritterserie von Schleich so populär wird, in der auch gute Ritter und böse Beduinen eine Rolle spielen?

4.2.06

Freude

Wenn jemand, die ich mag - und mit der es nie zu einem gemeinsamen Projekt gereicht hat - endlich den entscheidenden Durchbruch schafft, freut mich das wirklich und sehr. Und das, was ich vom Manuskript kenne, hat es echt verdient.

Umso mehr Freude übrigens, als ich durch ihr Blog neugierig auf diese Gesprächsform wurde - und sie also mehr oder weniger Schuld am Haltungsturnen ist, das am Anfang ja nur Klopfzeichen aus der Wirklichkeit hieß, weil ich Haltungsturnen noch als Methode in der Verkaufsschulung und - ja wirklich - Ethikberatung konzipiert hatte...

3.2.06

Vier Dingens

Christiane von der Ex-Tante hat mir ein Stöckchen zugeworfen. Mal bücken, denke ich. *ächz*

Vier Jobs in meinem Leben:
selbstständiger Behindertenbetreuer
Pfleger
Radiomoderator
Chefredakteur

Vier Filme, die ich immer wieder sehen kann:
Stolz und Vorurteil
Harry und Sally
Pretty Woman
Notting Hill
(Oh Gott, jetzt ist es mal wieder raus, was ich für einen aparten Filmgeschmack hab. Nur Mädchenfilme.)

Vier Orte, an denen ich gelebt habe:
Hamburg 21
Hamburg 60
Hamburg 67
Hamburg 73

Vier TV-Serien, die ich sehr gern sehe:
Crossing Jordan
Wicky und die starken Männer
Adelheid und ihre Mörder
Dallas

Vier Orte, an denen ich Urlaub gemacht habe:
Venedig
Laesoe
Molveno
Mikkeli

Vier meiner Lieblingsgerichte:
Jansons Versuchung
Rib Eye Steak
Lammbraten
Lachsnudeln

Vier Webseiten, die ich täglich besuche:
Netzeitung
Google Mail
Aupair World
Radio Paradiso

Vier Orte, wo ich jetzt lieber wäre:
Hamburg
Venedig
Wien
Porto

Vier Blogger, die das mitmachen sollen:
Karen
Menotti
Held der Arbeit
Djure Meinen

n büschn früh

Nachdem ich heute morgen wegen überfrierender Nässe auf dem Weg von der U-Bahn ins Büro gleich zweimal ausgerutscht bin und sowohl in Hamburg als auch in Berlin der Himmel grau verhangen ist und die Nässe von unten in die Hosenbeine kriecht, ist das heutige Gedicht von Rückert, das Lyrikmail schickt, irgendwo zwischen zynisch und optimistisch, oder?
Der Frühling kocht sich aus des Winters Reifen
Den Tau, den seine Kinder sollen trinken;
Er stimmt zum Morgenlied die muntern Zinken
Und schmückt sein grünes Haus mit Blütenschleifen.

Wohlauf, mein Herz, laß deine Blicke schweifen
Nach Blumen, die auf allen Fluren winken!
Landmädchen sind's, zur Rechten und zur Linken
Stehn sie geputzt; nach welcher willst du greifen?

Ach weh! statt zu ergreifen, selbst ergriffen
Bist du von einer jungen wilden Hecke,
Die scheint, sie wolle künftig Rosen tragen.

Jetzt trägt sie Dorne nur für dich geschliffen.
Ach, armes Herz, mir ahnt, es wird die kecke
Dir bitter dieses Sommers Lust zernagen.

Friedrich Rückert
(1788-1866)
Mein Gott, freu ich mich auf den Frühling! Wirklich!

2.2.06

Bionade

Sehr lustig: Da haben wir im Seminar heute Friederike Ahlers von Frosta dagehabt, die sehr spannende Sachen über ihr Blog erzählt hat. Und - natürlich - spielte die Bionade-Sache eine große Rolle in der Diskussion.

Sehr nett: Die Betreuung von news aktuell hat uns dann gleich mal ein paar Flaschen vorbei gebracht zum Verkosten. Schmeckt meinen Teilnehmern....

Musik, Musik

Vor allem mein Zweiter hat einen tollen und manchmal witzigen Zugang zu Musik. Einerseits habe ich gestern meine alte Klarinette von Herrn Seifert wieder abgeholt, der sie vollständig aufgearbeitet hatte, damit mein Sohn sie nun spielen kann. Und andererseits redet er heute früh im Bad auf einmal von Tokio Hotel. Und gestern erzähl ich noch stolz im Seminar, dass ich bisher von diesem Kram verschont bin, weil er ja erst acht ist und mein Großer - quasi zehn - sich die Madonna-CD zum Geburtstag wünscht und also einen besseren Geschmack an den Tag legt. Naja, mit acht muss man Geschmack ja erst entwickeln.

1.2.06

geht doch

Damit hätte ich ja fast nicht mehr gerechnet. Aber so, wie ich den Kompromiss rund ums Familiensteuerdings verstehe, ist er gut.

Vor allem, dass unser klassisches Familienmodell nicht mehr benachteiligt werden soll, freut mich. So werden wir die Kosten fürs Au Pair zusätzlich zu den enormen Kindergartenbeiträgen absetzen können. Erleichtert insofern, als wir schon überlegt haben, ob B nur deshalb wieder die Erwerbstätigkeit mit ein paar Stunden aufnimmt, damit wir eine Mischkalkulation hinbekommen. Wäre nicht im Sinne der Grundidee gewesen und ist damit jetzt wieder vom Tisch. Fein.

Vor allem aber bin ich zufrieden, dass die Steuerfreibeträge nicht über die Werbungskosten abgefrühstückt werden sollen. Das war ja das eigentlich absurde an der Idee zunächst. Als ob es bei Kindern und ihrer Betreuung/ Förderung in erster Linie um die Ermöglichung von Erwerbsarbeit ginge. Quark.

Noch ist es ein weiter Weg hin zu den persönlichen 8000 EUR Steuerfreibeträgen pro Kopf in Familien. Aber ein Anfang ist gemacht mit rund der Hälfte, die auf 2/3 der Realkosten gedeckelt ist.