30.6.05

erstes Blog eines bekannten Unternehmens online

Wer sagt´s denn: FRoSTA bloggt seit heute 9:12 Uhr. Damit ist es das erste Unternehmen dieser Größenordnung, dass sich an Blogs rantraut.

Ich bin ja bekennender Skeptiker gegenüber Business-Blogging. Bei Frosta muss ich aber zugeben: Das passt! Sie verzichten seit einiger Zeit auf Zusatzstoffe, sie deklarieren alle Inhaltsstoffe, machen eine eher gute PR-Arbeit - da passen Blogs schon gut in die Strategie der Offenheit. Ich bin gespannt, wie es funktioniert - und ob sie wirklich auf Leistungen einer vorformulierenden Agentur verzichten? Ob da wirklich erkennbare Menschen bloggen werden? Zu wünschen ist es ihnen. Hut ab erstmal.

Update wenige Minuten später:
Und wer immer mit diesem Blog zusammen hängt, ist auch noch gut organisiert. Nur wenig mehr als eine Minute rund vier Minuten, nachdem ich dort den Trackback abgesetzt habe, ist jemand mit Referrer von dort hier, verbirgt seine IP-Adresse, und ruft eine größere Anzahl Seiten auf. Sehr gut (das meine ich ernst!). Dann darf ich Sie noch auf meine Seminare und anderen Dienstleistungen rund um Blogs hinweisen?

die erste Barbie für Lyn


Ich habe soooo liebe Kolleginnen und Kollegen. Sind das nicht tolle Geschenke für unsere Tochter? Ich bin ganz gerührt.

Das beste ist aber sicher, dass uns nun in zweieinhalb Jahren die Frage erspart bleibt, wen wir dazu verdonnern, Lyn die erste Barbie zu schenken. Sie hat nun eine. Danke!!

28.6.05

Parteien durch die Werte-Brille

Im Wahlblog stelle ich gerade eine Matrix zur Diskussion, die mir seit einer knappen Woche hin und her durch den Kopf ging - und die ich nun endlich einmal aufgemalt habe:


Mir ist klar, dass so eine Zusammenstellung nur einen kleinen Teil abbilden kann und eben nur zwei Dimensionen - trotzdem hilft zumindest mir diese Unterscheidung weiter. Einen etwas anderen Aspekt zur Verortungsfrage spricht Lars Strojny an - er geht mehr auf die Adressierung der Positionen ein, wobei ich ihm ausdrücklich zustimme (wenn man mal davon absieht, dass er die Grünen vergisst - oder nicht berücksichtigen kann, da sie aus materialistischer Sicht auch kaum erfassbar sind?).

Update 22:18 Uhr
Inzwischen hat Lars Strojny noch einen spannenden Gegenentwurf formuliert, der lohnt, beachtet zu werden...

Selten so gelacht

Das rotrandige Boulevard-Magazin aus dem Hamburger Bahnhofsviertel wird teurer, berichtet beispielsweise wuv. Und steuert auch noch gleich jenes Zitat bei, das mir den Vormittag versüßt hat:
Verlagsleiter Matthias Schmolz begründet den Schritt als "Entscheidung zur Sicherung der redaktionellen Qualität". (wuv)

Blanker Zynismus? Langfristige Verwirrung? Jemand, die Schmolz aus alten Zeiten gut kennt, versichert mir glaubwürdig, dass es das nicht sein kann. Also nehme ich an, er macht Witze.

mit Dank an den Kämpfer für erträgliche Fußballübertragungen für den Hinweis.

27.6.05

Sachzwang-Quark, gequirlt

Man sollte Politikerinnen nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Mach ich auch nich. Aber wenn die Merkel ihre Reden schon auf ihre Homepage stellt. So beispielsweise jene vom 16. Juni anlässlich der Feiern zu 60 Jahren CDU:
Denn wir haben wahrlich keinen Rechtsanspruch auf Demokratie und soziale Marktwirtschaft auf alle Ewigkeit. ... (I)ch sage klar: Für uns gibt es nur einen einzigen Sachzwang, dem wir unterliegen, und der heißt, Menschen in Arbeit zu bringen. Diesem Sachzwang hat sich alles unterzuordnen. ... Arbeit braucht Wachstum, und Wachstum braucht Freiheit. Unser Staat ist überfordert. (Zitat: Angela Merkel, 16.6.05, zu 60 Jahre CDU)

Was für ein Quark, also bitte! Das ist es, was mich so massiv skeptisch bleiben lässt, wenn die CDU an sich richtig über die MwST oder über Familienförderung nachdenkt - es ist einfach keine zeitgemäße Linie erkennbar. Klingt so ulkig wie Schröder, garniert mit demokratieskeptischen Versatzstücken für die eigene Klientel. Völlig verschwurbelt und verdüstert regressiv - ist wirkt das Merkel-Zitat auf mich...

und noch zwei Kleinigkeiten nachgetragen
(1) Schon der erste Satz ist eine Frechheit, wenn ich ihn auch nicht so ernst nehme wie viele andere. Denn er wiederspricht nun mal der Ewigkeitsformel im Grundgesetz, die eben auch diese beiden Dinge (sozialer Rechtsstaat, Demokratie) umfasst. Jaja, mir ist schon klar, was sie meint - aber warum sagt sie dann so einen Scheiß?
(2) Zum Ende der Vollerwerbsgesellschaft hab ich ja oft was gesagt, hier und im Wahlblog...

Immer mehr Blogger *plonken* Spiegel (Online)

Freitag hatte ich ja schon drauf hingewiesen, dass ich das Pendent zum Neuen Blatt drei Ecken weiter die Ost-West-Straße runter schon lange nicht mehr lese. Und auch aus meinen Newsreader ist es verbannt.

Das ist inzwischen eine richtige Bewegung!

Nicht nur ix machts, sondern er hat auch noch andere entdeckt, die es tun. Wer noch?

btw: Was heißt *plonken*? Guckst du in die Wikipedia

Grüner Südwestverstand

Immerhin haben sie anscheinend mehr Verstand, als ich dachte - die Parteifreunde im Südwesten. Und hinterlassen Oswald Metzger latent frustriert.

Ich denke, er hat einfach nicht gemerkt, wann es genug war mit dem arrogant-aalglatten Gegendenstromschwimmen (und dabei leider voll im Mainstream Versinken). Schade, wirklich schade um ihn, denn er war einmal ein kluger Kopf, der uns sehr geholfen hat. Zu seinem Fachgebiet, der Steuerpolitik, habe ich heute übrigens im Wahlblog ein Plädoyer für die MwSt verfasst...

Merken:
Nicht zu oft in Gütersloh vorbei gucken.
Schadet dem Urteilsvermögen.
Und der politischen Kompetenz.

24.6.05

Beckmann sucks

Fast noch mehr als Netzerdelling. Das ist klar. Ich kenn auch niemanden, der den beim Fußball ertragen kann. Meistens leide ich schon profilaktisch, wenn ich nur daran denke, dass er der Kommentator sein könnte. Damit bin ich nicht allein.

OK, er muss sich noch warmlaufenschreiben, aber KP hat sich schon mal eine gute Adresse rausgesucht: ohnebeckmann.blogg.de. Das hier jedenfalls könnte ein gutes Programm sein:
Los komm, wir machen 'ne Anti-Beckmann-Website, und da verkaufen wir dann Anti-Beckmann-T-Shirts, und Anti-Beckmann-Mützen, und Anti-Beckmann-Pizza! Und die Einnahmen sammeln wir dann für die ARD, damit die Beckmann im Sommer 2006 in den Sonderurlaub schicken kann! (KP)

Da verzeiht man ihm ja fast, dass er erstmal gleich die Gäste beleidigt hat, als er zur Party dazustieß...

Das ist Leser-Verarschung

Der Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG (VNR) ist ja ohnehin nicht bekannt für so richtig zwingend hochwertige Produkte - sie machen vor allem hochpreisige Newsletter und Lose-Blatt-Sammlungen, *Werbung* gegen die mein wöchentlicher Newsletter über das, was in deutschen Blogs so los war, nicht nur spottbillig ist, sondern auch eine andere Liga */Werbung*. Aber wer einmal probeweise etwas von denen bezieht, bekommt danach regelmäßig Post. Das ist doch nett und hat sogar den Umzug überdauert.

Heute jedoch verkaufen sie in ihrem E-Mail-Newsletter und auch online ihren Lesern als "News" (!), dass 60% der Internet-Nutzer den Infomüll in Suchmaschinen beklagten. Immerhin eine Forsa-Umfrage. Immerhin wird der Auftraggeber genannt, eine Suchmaschine. Und immerhin wird die gigantische Datenbasis von 520 erwähnt.

Vergessen zu erwähnen hat VNR aber leider, dass die Umfrage rund ein Jahr alt ist und am 11.11.2004 veröffentlicht wurde. Aber das macht ja nichts, denn im Internet ändert sich ja ohnehin nie etwas. Und es wird sich nie durchsetzen*. Und Google schon mal erst Recht nicht. Oder gar Blogs.

* Link auf Internetisshit via Spreeblick.

Tod durch SMS

Wenn ich Bastian nicht schon ewig kennte und mochte, gäbe es gar keinen Grund, SpOn auch nur hin und wieder aufzumachen. Die Printausgabe gebe ich mir aus mehreren Gründen (zu denen Renegatentum nicht nur am Rande gehört) schon lange nicht mehr.

Den journalistischen Standard von SpOn auch unwirr aufzuspießen, lohnt sich selten. Manchmal aber schon - beispielsweise für einen solchen Kommentar:
"Frau schrieb (vor 750 tagen) SMS am Steuer - zwei Tote" reicht zum bashen. allein wegen der dummen headline muss man da bashen. dann noch von "Tod bringenden SMS-Nachrichten" zu reden ist so unglaublich dumm, dass man dem autor ne sms schicken sollte. (ix)

Obacht in der Kantine!

Denn inspiriert von der wunderbaren Kaltmamsell könnte es sich zum Volkssport ausweiten, leichtgläubige Menschen zu verwirren.

Note to myself: Nicht mehrMal wieder in die Kantine gehen.

23.6.05

Schaden Weblogs Ihrem Unternehmen?


Hmm. Ja. Irgendwie. Jedenfalls kommt die untere Fehlermeldung, wenn ich die linke Anzeige klicke. Das ist dann natürlich ein Ausweis großer Kompetenz. Und diesen Eintrag hier können die Kollegen gerne nutzen, um vorzuführen, wie sehr Weblogs ihrem Unternehmen nützen.
(Zum Vergrößern einfach das Bild klicken. Oben die Anzeige, unten der Screenshot, nachdem ich neugierig draufgeklickt hatte)

Das könnte der NetzerDelling auch

Oder wie war das? Schlechter könnten Interviews auch durch den nicht werden in den Tagesthemen:

Will: Würde einer CDU/CSU-geführten Bundesregierung da wirklich mehr einfallen?
Schäuble: Eine CDU/CSU-geführte Bundesregierung wird zunächst einmal die Fehler reparieren, die in den letzten Jahren passiert sind und...
Will: Wenn sie denn gewählt wird!!!!
Schäuble (etwas irritiert): Ja klar.. Aber Sie fragen mich ja danach???
Will: Ähh... ja... hmm... stimmt...

Björn hat geseufzt und es im Wahlblog aufgeschrieben.

Meine Gruppe: ZAS

Als in grauer Vorzeit sich einmal die Hamburger Grünen gespalten hatten in die Rest-GAL (Fundis) und das Grüne Forum (Superealos) gab es innerhalb der Rest-GAL eine Gruppe mit dem hübschen Namen ZAS - Zwischen allen Stühlen. Sie waren so was wie linke Nicht-Fundis. Das fand ich kuhl. Ich selbst war damals ja noch bei den Jusos und gehörte zu den Resten der marxistische geprägten ehemaligen Mehrheit, wo ich als Christ auch damals schon ebenfalls irgendwie ZAS saß.
(Dafür war ich im letzten linken Kreisvorstand im zweiten Hamburger Kreisverband, der dann von den Jungen Sozialdemokraten übernommen wurde. Lustig: Für uns war das damals ein Schimpfwort. Noch lustiger: Der damals noch abgeschmetterte rechte Gegenkandidat um den Kreisvorsitz ist heute Bezirksabgeordneter. Sein Mitstreiter aus dem Kreis Mitte hat es da besser getroffen mit dem Ticket des damaligen Landesvorsitzenden Beton-Eugen - er ist nicht nur MdB sondern auch Sprecher des rechten Flügels der Gesamtpartei. Freunde, die ihn besser kennen - auch aus der schwulen Szene dieser Stadt - halten ihn immer noch für das Arschloch, das er damals für uns war...)

Gäbe es heute noch eine solche ZAS-Gruppe, ich gehörte zu ihr. Denn einerseits gehen mir die Retrolinken in meiner Partei mächtig auf den Sack (siehe dazu meinen Eintrag im Wahlblog zum Münsteraner Appell), andererseits kotzt mich der von der ISNM und der Bertelsmann-Stiftung gekauftefinanziell über Wasser gehaltene Metzger mit seinem Gejammere ziemlich an. Das habe ich nun heute erstmals auch versucht mit einem Kommentar zu eben diesem Posting in seinem Blog auszudrücken:
ach nee, Oswald, ich kann deine Aufregung nicht verstehen. Von Gedankentiefe und mit der allfälligen Verwechslung von VWL mit BWL bist du schon in den niedrigen Regionen angekommen, in denen die FDP seit Jahren vegetiert.
Ich finde das extrem schade, denn du warst einmal wichtig für die Grünen. Seit deiner weichen Landung bei der Bertelsmann-Stiftung klingst du so grundlos weinerlich und hast so viel an Analysefähigkeit eingebüßt. Ich hoffe, dass du keinen aussichtsreichen Listenplatz bekommst heute. Das haben nicht mal die BW-Grünen verdient. Traurig.

Nach dem Abschicken von Kommentaren bei diesem Focus-Blog kommt übrigens die Rückmeldung:
Vielen Dank für Ihre Kommentierung in diesem Blog. Ihr Kommentar wird nach Prüfung durch einen Administrator freigeschaltet. Bitte haben Sie Verständnis für diese Maßnahme, die zum Erhalt von Qualität und Niveau beiträgt. Die Freischaltung kann außerhalb der Bürozeiten einige Stunden dauern.

Das hat mich nun wirklich überrascht, denn wenn das, was man da so lesen kann, schon die gefilterten Sachen sind...

UPDATE 17:30 Uhr
Bisher (also mehr als acht Stunden später) haben sie weder meinen Kommentar noch meinen Trackback zugelassen. Offenbar genüge ich nicht ihrer Vorstellung von
Qualität und Niveau. Schon lustig.

21.6.05

endlich mal Premiumcontent


Jedenfalls hat Lyn am dritten Tag schon abgenommen, als die Hebamme sie gewogen hat...

Papierkrieg

(bevor ich es vergesse und statt Blumen: Danke, danke und Danke für die vielen lieben Wünsche und Kommentare zur Geburt unserer Tochter. Es ist toll zu wissen, dass so viele von euch an uns denken.)

Auch wenn wir inzwischen viel Routine haben, ist es jedes mal wieder ein unglaublicher Papierkrieg, wenn man den Fluss von Geld und allem anderen in Gang bringen will nach der Geburt eines Kindes.

Immerhin hat dieses Mal die nette Frau auf dem Standesamt keine hektischen Flecken bekommen, als sie den Namen der Lütten sah und ihn auch recht zügig im Vornamenbuch gefunden. *Puh* Und die meisten Formulare kann man inzwischen wunderbar als pdf laden und am Bildschirm ausfüllen. *seufz*

Dass es dann noch nicht mal einen halbe Stunde dauerte, auf der zu Recht viel gelobten Seite der Agentur für Arbeit (nein, den Link spare ich mir, man kann ja nicht jeden Spaß verlinken) die Adresse der Familienkasse zu finden, an die ich den Kindergeldantrag schicken soll, ist da schon fast Folklore.

Lustig aber sind die Standardformulare, die sehr merkwürdig auf Standardlebensläufe eingestellt sind (obwohl wir da ja schon recht Standard sind). Höhepunkt dieses Mal: Der Antrag auf Erziehungsgeld (das immer noch so heißt, obwohl der ehemalige Erziehungsurlaub inzwischen richtiger - und das ist keineswegs unwichtig! - Elternzeit genannt ist). Ich kann ihn in der Zeile, die meinen Namen betrifft, gar nicht richtig ausfüllen - und das kommt so:

Ich habe ja drei Nachnamen. Meinen Geburtsnamen, meinen Ehenamen (der mein "offizieller" Nachname ist) und meinen Familiennamen (der nur der zweite Name ist, also der Nachname meiner Familie). Im Formular ist bei der Person, die Erziehungsgeld beantragt, nun durchaus neben dem Familiennamen auch der Geburtsname als Feld vorgesehen. In meinem Feld (also dem Partnerfeld) gibt es aber nur den Familiennamen - ohne Geburtsname usf. Mal wieder typisch für die alte deutsche Durchschnittsfamilie, in der die Frau Erziehungsgeld bekommt und der Mann arbeitet und seinen Namen durchgesetzt hat.

Ich hab dann meinen Ehenamen, also meinen Nachnamen, eingetragen. Auch wenn ich als Korintenkakker mir lange überlegt habe, ob ich es anders machen sollte. Aber dann hätte mich wahrscheinlich niemand irgendwo gefunden, weil es mich mit dem Namen ja nicht gibt, und ich wäre bestimmmt verklagt worden oder hätte den hiesigen oder sonst einen Verfassungsschutz vor der Tür gehabt, vielleicht in Form der Kaltmamsell, um nachzugucken, wer ich denn nun wirklich bin und was das soll und so weiter. Nicht auszudenken!

Bestimmt haben wir noch 3.547 Formulare vergessen, die nötig wären.

16.6.05

Unsere Tochter ist da



Lyn Elisabeth Reidenbach
geboren zu Hause am 16.6.2005, 15:13 Uhr
57 cm, 4.900g

Wir freuen uns sehr und sind recht erschöpft.

15.6.05

Was ist denn Schwarzmilch?

Genial, dass die CDU den Handel mit Schwarzmmilch unterbinden will. Ich stelle mir das auch ziemlich ungesund vor und es sieht ja auch komisch aus irgendwie. Ein Skandal tut sich auf:
Auf unsere schriftlichen Anfragen hin, antwortet der parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL), Gerald Thalheim, lediglich mit erschreckenden Ausflüchten. Es sei Sache der Europäischen Kommission, für eine Gleichbehandlung der Milcherzeuger zu sorgen. (aus der Pressemitteilung von heute 15:30 Uhr)

Dass ausgerechnet die CDU gegen Schwarzmilch ist, finde ich schon lustig. Ich bin übrigens für die Gleichbehandlung der Milcherzeuger, um das mal klar zu sagen. Sollen die doch Schwarzmilch machen. Muss ich ja nicht trinken. Mir reicht schon die Rotmilch. Ehrlich.

14.6.05

Nun kann es losgehen

Heute abend waren wir noch einmal beim Partnerabend von Bs Geburtsvorbereitungskurs. Nur Paare, die wie wir eine Hausgeburt planen. Und wieder wie vor drei Jahren bin ich überrascht, dass nicht ein öbenklöbiges Paar dabei ist, dem man schon von weitem ansähe, dass es voll Öko ist...

Jetzt habe ich noch einen Sitzball aufgepumpt und fühle mich vorbereitet. Komisch, wie schön es war und wie motivierend. Nun kann es aber auch endlich losgehen. Ich bin froh, dass wir wieder so wundervolle Hebammen an unserer Seite haben. Auch wenn sie diesmal einen etwas weiteren Weg haben.

Der Oskar geht an...

... die Grünen und ihre neueste E-Card.

Vom Konsum der Arbeit

Ich bin immer wieder etwas hin- und hergerissen, was Peter Sloterdijk angeht. Einerseits der Popstar unter den Philosophen, andererseits eine wunderbare, wenn auch etwas verschwiemelte Sprache - und dann noch latent reaktionär, jedoch mit dem Charme der sanften Ironie. Puh. In der Zeit dieser Woche aber finde ich nun ein interessantes Gespräch eben von Sloterdijk mit Tino Sehgal über Kunst, Wirtschaft, Gesellschaft und Futur II (was ja eh kaum noch einer kann). Neben den Überlegungen zu Kunst (und Futur II) haben es mir die Betrachtungen zur Arbeitsgesellschaft sehr angetan, wahrscheinlich, weil ich selbst auch lange schon in diese Richtung denke.
(Sehgal:)Mir scheint es eher so zu sein, dass Beschäftigung heute, gesamtgesellschaftlich gesehen, oft nicht mehr etwas Produktives ist, sondern etwas, das wir konsumieren. Wir konsumieren sozusagen unser eigenes Beschäftigtsein. Die aus der Beschäftigung resultierenden Wohlfahrtseffekte liegen verstärkt im sozialen und psychischen Status, den sie für den Einzelnen generiert. Und natürlich im Einkommen. ...
(Sloterdijk:) Ein amerikanischer Romancier hat jüngst eine Utopie geschrieben von einer Gesellschaft, in der die Bürger der Zukunft dafür zahlen, dass sie arbeiten gehen dürfen. Das ist in der Fluchtlinie Ihrer Reflexion durchaus angelegt. (Zeit)

Es ist eigentlich ja gute Tradition im utopischen und emanzipatorischen Denken, das Ziel der Arbeitsfreiheit zu suchen und anzustreben. Und in der Tat ist es im Grunde eine Perversion jedes emanzipatorischen Denkens, das Heil heute im Gegenteil in der Arbeit zu vermuten. Das ist im Übrigen ja auch eine recht neue Entwicklung, die zwar ideologisch bis in die Reformation mit ihrem neuen Begriff vom Beruf - was ja nicht umsonst von Berufung kommt - zurück reicht, aber erst mit Erstarken der Arbeiterbewegung sich manifestiert.

Historisch verständlich zwar, ist es doch Teil des Selbstbewusstseins, das Arbeiter entwickeln mussten, um zu kämpfen - aber intellektuell doch schwach und im Kern a la longue "dem Kapital" in die Hände spielend, das eigentlich damit herausgefordert werden sollte.

Heute ist es kaum noch denkbar und man setzt sich leicht dem Zynismusverdacht aus*, wenn einer auch nur leise über einen Perspektivwechsel nachdenkt. Vielleicht "dürfen" das heute in erster Linie wirklich Künstler tun. Trotzdem bleibt es eine wichtige Fragestellung, die auch unmittelbar politische Implikationen hat: Denn wer heute noch auf das Paradigma von Erwerbsarbeit als Inhalt der Seins-Beründung setzt (wie der gesamte politische Konservatismus von CDU über SPD bis, radikal, zur "Neuen" Linken), ist in der Ideologie des 20. Jahrhunderts gefangen.

Spannend, auch philosophisch und ethisch spannend, ist vielmehr die Frage, wie der immense Reichtum, der allen Unkenrufen zum Trotz ja noch in einer Gesellschaft vorhanden ist, die in ihrer Gesamtheit weit, weit jenseits des Mangels lebt, verteilt werden kann. Und ob Erwerbsarbeit (nicht zwangläufig Produktivarbeit) wirklich der geeignete Verteilungsschlüssel für Einkommen sein sollte.

Politische Implikationen versuche ich dann mal im Wahlblog...

* Ich bin intensiv genug durch die argumentative Schule des Materialismus gegangen, um mit bewusst zu sein, dass ich als Gutverdiener aus einer Position der Stärke heraus argumentiere. Es ist nicht auszuschließen, dass mir dies den Blick auf manches verstellt. Ich weiß. Andererseits ist es ein Privileg des relativen Reichtums, sich den Perspektivwechsel leisten zu können, ohne sofort die eigene (materielle) Existenz aufs Spiel zu setzen.

Update Lektüre

Mir war gar nicht klar, dass Stolz und Vorurteil von Jane Austen ist. Auf jeden Fall wollte ich es lesen, seit ich erstmals E-Mail für dich gesehen habe (ja, das gebe ich zu, denn ich liebe Mädchenfilme). Nun stand ich also davor und überlegte, ob ich erst Gefühl und Verstand lesen soll oder eben Stolz und Vorurteil. Richtige Entscheidung, denn es ist einfach urkomisch. Hätte ich gar nicht gedacht - aber es ist so wunderbar ironisch bis sarkastisch. Es macht richtig Spaß. Und dazu leicht und locker, die ideale Bettlektüre.

Noch nichts geschrieben hatte ich zu Alles ist erleuchtet von Foer. Das ist eigentlich unverzeihlich, denn es war toll. Der erste Roman über den Holocaust, den ich gerne gelesen habe und der mich berührt hat. Vielleich, weil er nicht wirklich über den Holocaust ist? Jedenfalls hat mich die aberwitzige Geschichte jede Seite mehr in den Bann gezogen. Grandios, die verschränkten Geschichten, die alle für sich unglaublich sind. In vielen Kritiken stand, es sei so witzig, dieses Buch - das fand ich irgendwie nicht. Aber das tat ihm keinen Abbruch. Uneingeschränkte Empfehlung und das Bedauern, dass mein Englisch wohl zu schlecht ist, um es im Original zu genießen, denn den Sprachwitz kann ich so ja doch nur erahnen.

13.6.05

RSS als Ticker-Ersatz


In der Auseinandersetzung mit dem Alphons rund um seine Polemik gegen RSS an der Blogbar hatten wir es ja schon: RSS hat viel vom Ticker, wie ihn die Redaktionen aus anderen Zusammenhängen kennen.

Das war schon von Anfang an unsere Argumentation, die wir auch von Nutzern unter Journalisten oft hörten. Daraus ist nun, nachdem wir einen eigenen Reader rausgebracht haben, auch ein Anzeigenmotiv geworden, das ab nächster Woche in Fachtiteln erscheint.

Fein.

Ich kann sie verstehen

Ich hätte auch keine Lust, bei diesem Wetter geboren zu werden. Insofern kann ich die Lütte sogar ein bisschen verstehen...

10.6.05

Wer ist das? Naaaaa? Richtig!


Im Frühjahr 2006 kommt er in die Kinos. Armin Rohde ist der Räuber Hotzenplotz!
Bild: © 2005 Constantin Film, München

Makabre und pietätlose Zusammenstellung von "Fakten"

Heute morgen habe ich es gar nicht so richtig wahrgenommen, aber als die selbe dpa-Meldung heute überall rauf und runter lief, schüttelte es mich immer mehr. Der Unfalltod der Marienhof-Schauspielerin Julia Palmer-Stoll gipfelte in dem Absatz:
Die Schauspielerin geriet unter den Wagen und wurde 30 Meter weit mitgeschleift. Mit schwersten Verletzungen kam sie ins Murnauer Unfallklinikum. Dort starb Julia Palmer-Stoll am Nachmittag. Der Igel wurde unterdessen von einem anderen Passanten unversehrt aufgelesen und im Grünen ausgesetzt. (beispielsweise im Hamburger Abendblatt, wo ich es zuerst las)

Diese Zusammenstellung ist doch völlig gaga, oder? Absurd, pietätlos, im Nachrichtenwert schwach. Das war kein Meisterstück...

9.6.05

Trolle willkommen

So ist das, wenn ein Unterschichten-Angebot wie Focus Online mit Blogs anfängt: Alles voller Trolle. Nur mal exemplarisch der idiotische Eintrag von O. Metzger zu Köhler. In den Kommentaren ganz was anderes als wir es sonst aus der Blog-Welt kennen.

Sehr schräg. Wollen wir nur mal hoffen, dass Menschen, die über diese Focus-Blogs in das Thema Blogging stolpern, diesen Ausschnitt nicht allzu sehr mit der Blog-Kultur verwechseln, die es ja schon irgendwie gibt.

Dennoch Hut ab vor dem Coup mit den Politikerblogs. Manche von denen hätte ich auch gerne im Wahlblog gesehen...

Deja vu

Haben Sie manchmal deja-vus?
Ich könnte mal in der Küche nachfragen...


Nico weist im Wahlblog auf ein aktuell noch einmal online veröffentlichtes Interview von 1982 in der konkret hin. Die Idole meiner sozialdemokratischen Jugend, Eppler, Klose und Lafontaine sprechen über die Perspektiven angesichts nach und nach verlorener Wahlen - und den gewollten und prognostizierten Linksruck der Partei hin zu mehr Klassenbewusstsein.

Tausche die Namen aus und lies es ohne die Worte aus der Klassenkampfrhetorik - und schon wird deutlich, wie sehr Geschichte in konzentrischen Kreisen verläuft. Und wie sehr sich die Dämmerungen von SPD-Kanzlern ähneln, die ihre Parteien aus guten Gründen nicht mehr mit nehmen können auf Wegen, die sich allzu weit von jeder emanzipatorischen Politik entfernt haben.

Spannend!

8.6.05

Romantik und Moderne

Ich merke immer wieder, dass ich oft zerrissen bin zwischen romantischer und moderner Ästhetik. Vor allem in der Lyrik bleibt es eine spannende und bewegende Herausforderung. Vielleicht mag ich deshalb August Stramm so sehr und auch Peter Rühmkorf, die so unglaubliche Liebesgedichte geschrieben haben. Unpubertär fällt mir dazu als unvollkommene Beschreibung ein. Ringelnatz teilweise noch, ja. Was sie gemeinsam haben, ist zumindest für mich diese lakonische und moderne Sprachkraft - auch wenn es durch und durch romantisch wird. Kraft dennoch.

Heute erst bin ich auf ein Gedicht von opak gestoßen, den ich ohnehin sehr schätze als Gesprächspartner und nachdenklichen Kopf. Und wieder fiel mir spontan das Wort unpubertär ein, obwohl es ein Liebesgedicht ist.
Duft

überall hier
riecht es nach dir
in meiner Luft
atmet dein Duft

wunderbar
sternenklar

alles an mir
schnuppert nach dir
an meinen Waden
möchte ich baden

unhaltbar
immerda

an meiner Haut
schnüffelt es laut
ein tosen und brausen
ein Duft voller flausen

rosenschar
unstillbar

von opak

Brüten

Immer nur brüten, brüten, brüten,
das Ei behüten, -hüten, -hüten
Wer hält das aus?
Ich möchte hier raus!

Doch ich muss brüten, brüten, brüten,
das Ei behüten, -hüten, -hüten,
Bald kommt die Zeit,
dann ist es so weit
(Rolf Zuckowsi, Rolfs Vogelhochzeit)

B hat es schon am Ende ihrer ersten Schwangerschaft mit ihrer Freundin, deren erster Sohn einen Tag vor unserem Großen geboren wurde, immer gesungen. Und in den letzten Tagen wünschen wir uns nun wirklich, dass es bald mal zu Ende geht, es wird immer mühsamer (obwohl es die gesamten zehn Monate kein Spaß war dieses Mal). Bitte, bitte, bitte....

7.6.05

Corporate Blogs? Nö II. Oder doch? Oder was?

Ok, ok, ich habe oft genug erwähnt, dass wir auf dem Hamburger Dialog über Corporate Blogs diskutiert haben.

Nun aber hat Martin Röll den Mitschnitt der Diskussion online gestellt, wofür ich ihm sehr danke. Auch wenn ich erst heute abend dazu komme, nachzuhören, wie es war: Nicht dass noch jemand sagen täte, wir hätten es euch nicht gezeigt...

Danke Martin für Mitschnitt, Bearbeitung und Vorhaltung.

6.6.05

Das ist eine feine Überschrift

Die Netzeitung betitelt mit viel Feingefühl und gleichzeitigem Humor einen Artikel zum aktuellen Urteil des Sozialgerichts Düsseldorf:
Auch Besitzer von Doppelbetten haben ein Recht auf ALG II

Haltung: Was ist schon konservativ?

Erst heute auf der Fahrt ins Büro kam ich zum Feuilleton. Und habe den Aufmacher von Jens Jessen über Kulturhegemonie (so der bezeichnende Kurztitel im Link der Onlineausgabe - im Papier heißt es etwas sperriger Wer denkt für die CDU?) gleich zwei mal gelesen. Er hat wie immer Recht.

Vielleicht ist es die Tragik der CDU, dass sie eben gerade nicht mehr konservativ im klassischen Sinne ist? Und dass konservative Intellektuelle in ihr ob ihrer Antiintellektualität noch nie eine Heimat hatten? Ich bin ja vom Denken her vom Marxismus gekommen und über manche Franzosen und die Theologie, vor allem die Beschäftigung mit Luther und Tillich, in einen philisohpischen Konsevatismus gerutscht, aus dem mich am Ende nur John Rawls in eine beruhigte und politisch liberale Form gelenkt hat. Trotzdem oder deswegen finde ich meine konservativen Haltungen eher bei den Grünen repräsentiert als bei den klassischen Konservativen.

Das eigentliche Problem der konservativen Parteien SPD und CDU - verschärft sicher noch bei den konservativen Spießern von PDS und WASG - formuliert Jessen so:
Sie versucht nicht, was jeder Intellektuelle als seine Aufgabe betrachten würde: nämlich die widersprüchlichen Werte und Grundeinstellungen, die sich im Laufe der Zeit in der Partei sedimentieren, auf eine theoretische Linie zu bringen. "Flexibilisierung" und "Familie" kann man im Ernst nicht gleichzeitig politisch fördern wollen (weil der zu jedem Umzug bereite Arbeitnehmer jede Familie sprengen würde); aber die CDU schert sich darum genauso wenig wie die SPD, die im letzten Wahlkampf "Innovation und Gerechtigkeit" propagierte, als sei Veränderung ohne soziale Ungerechtigkeit zu haben. (Jens Jessen)

Und damit hat er Recht, scheint mir.

2.6.05

Blogs als Wertschätzungs-Anker

Für mich ist der Trendtag vor allem deshalb immer wieder halbwegs spannend, weil Themen, die dort verhandelt werden, im Maintream angekommen sind. Nix mit Trends - aber doch die Vergewisserung, dass die Themen, mit denen ich mich beruflich auseinandersetze, in die richtige Richtung gehen. So war es auch dieses Mal. Und klar, dass in jedem der Vormittagsvorträge Blogs eine zentrale Rolle spielten.

In meinen Seminaren und Vorträgen rede ich auch von Schwärmen, wenn ich die kommunikative Herausforderung von Blogs beschreibe. Das mache ich auch schon länger als die Trendfredis übrigens - weil es aus meiner Sicht ein zutreffendes Bild ist.

David Bosshart vom Gottlieb Duttweiler Institut hat wie immer den ersten Vortrag gehalten und recht gut die gesellschaftliche Relevanz von Blogs beschrieben. Dass er mit der Aussage, Blogs seien eben kein Marketing- oder PR-Gag und haben nichts mit Werbung zu tun, dicht an meiner Meinung ist, machte es mir sympathisch. Für Bosshart geht es bei Blogs statt dessen um eine wachsende Sensibilität: Menschen wollen Menschen hinter Prozessen sehen.

Zwei Aspekte waren für mich neu, über die muss ich noch nachdenken - kann ihnen aber spontan durchaus einiges abgewinnen:
I.
Blogs seien der Versuch und der Wunsch, mehr Verständnis in einer wachsend unverständlichen Welt zu finden und zu haben.
II.
Blogs seien das Gegenstück und die Gegenkultur zu der immer heftigeren und lauteren Aussage Du bist nichts wert, die einem aus Wirtschaft und Politik entgegenschalle. in ihnen gehe es um Austausch, Gespräche, Gefühle - am Ende um einen Spiegel für mich, der mir die Frage beantwortet, was ich denn nun wert sei.

Nur am Rande sei bemerkt, dass Bosshart Wert darauf legte, nicht von Globalisierung zu sprechen, sondern lieber von Interdependenz. Ich musste darüber sehr lächeln, denn die Eine-Welt-Bewegung, in der ich quasi aufgewachsen bin, (meine Eltern haben seinerzeit einen der ersten Dritte-Welt-Läden in Hamburg gegründet und ich bin oft durch die Räume der Werkstatt3 mit ihren wunderbaren exotischen Gerüchen getobt) hat bereits in den 70er Jahren die dann im Rechtsruck eingemottete Interdependenz-Theorie für Entwicklung und Ausbeutung aus dem universitären Bereich aufgenommen und politisch brauchbar gemacht. Kann sich wohl kaum noch einer dran erinnern...

EDIT 6.6.05:
Vor allem für die Leser, die aufgrund des famosen Postings von Thomas Knüwer hierher gekommen sind:
Nein, wirklich positives konntet ihr nun auch hier nicht lesen. Ich bin nur bis Mittags geblieben immerhin. Und neben dem, wa sich oben widergegeben habe, fand ich allein - und erstmals übrigens - den Vortrag von Bolz halbwegs spannend. Rheingold war sowas von enttäuschend.....
Wie oben gesagt: Ich habe in all den Jahren noch nicht einen Trend auf dem Trendtag entdeckt. Allerdings sollten Herr Knüwer und ich da auch nicht von uns auf andere schließen: Viele Entscheider in mittelständigen Unternehmen oder in Verlagen, die da waren, beschäftigen sich nicht schon von Berufs wegen mit neuen Entwicklungen - und für vielen von ihnen ist vieles auf diesen Tagen dann auch wirklich neu. Und das ist doch fein...

1.6.05

Wahlblog gestartet

Heute abend hat Nico Lumma den offiziellen Startschuss gegeben: Gemeinsam mit Nico Brünjes werden wir ein bisschen was ähnliches wie eine Redaktion machen. Hier im Haltungsturnen werde ich also die Politik die nächsten Wochen etwas zurück fahren und nach dort verlagern.

Es werden eine ganze Reihe Blogger mitmachen und also nicht nur das rot-grüne Spektrum abdecken. Umso besser, wenn wir kontrovers und engagiert und gonzo diskutieren und den Wahlkampf begleiten und mitmachen. Ich freu mich drauf...

Grünes Wiki. Und: Fischer will nicht mehr Tandem fahren

So nah liegen sich Zukunft und Vergangenheit manchmal in meiner Partei. Einerseits ein Wiki für einen Teil des Wahlprogramms, das bis kommenden Sonnabend offen ist. Andererseits der ewiggestige Spitzenkandidat, der beleidigt ist, wenn ihm unsere Landesvorsitzende das Tandemfahren nahe legt.

Schon spannend, wie überall Wikis auftauchen in der letzten Zeit. Nach dem, was ich so höre, sind es zunehmend auch große Unternehmen, die sie entdecken, während scheinbar innovative Kleinfirmen manchmal erstaunlich wenig mit ihrer Idee anfangen können. Mich freut jedenfalls, dass die Grünen Form und Inhalt so fein zusammen denken - und den Programmteil Digitale Gesellschaft eben im Wiki weiter entwickeln lassen.

Und schon erschreckend, wie wenig Fischer wahrnimmt, dass seine Zeit abgelaufen ist und er sich und vor allem uns einen Gefallen täte, würde er wie traditionell üblich sich die Spitzenkandidatur mit einer Frau teilen. Feige von Künast, dass sie offenbar abwinkt. Dumm von uns, wenn wir ihm das durchgehen lassen.