1.11.05

Doch noch mein Fazit...

... zur Diskussion auf den Medientagen. Obwohl es als Moderator ja immer so eine Sache ist, gerade wenn man bereits Feedback bekommen hat, das von hervorragend moderiert bis der beschissene Moderator ging. So ist es nun mal mit Moderation - Recht machen kann ich es eh nie allen.

Spannend fand ich im Nachhinein vor allem, dass wir gerade nicht über Business Blogs oder Corporate Blogs oder so einen Kram geredet haben (und man sich hinterher fragt, ob wirklich alle Diskutanten auf der gleichen Veranstaltung waren). Wohltuend, dass Lars Cords von Fischer-Appelt klar und pointiert war und skeptisch ist, was den aktiven Einsatz von Blogs in der Kommunikation angeht. Den größten Dissens habe ich persönlich zwischen PR-Blogger Klaus Eck und eben Cords erlebt, was mich überrascht hat.

Cords und Don Alphonso jedenfalls habe ich als die stärksten Teilnehmer empfunden, die sich auf eine freundliche und dennoch klare Art behakt haben. Hübsch, wie Cords darauf hinwies (er saß neben ihm mit Blick auf den Rechner), weshalb Don zwischendurch in einem Statement eher unmotiviert ficken gesagt hat - weil er es parallel zur Diskussion in seinem Blog angekündigt und versprochen hatte. Da blitze das Bloggen auf einmal in die sterilen Medientage hinein.

Problem war die gesamte Veranstaltung über, dass das Podium sehr heterogen zusammen gesetzt war: Klaus' Einführung legte den Schwerpunkt auf sein Thema Businessaspekte des Bloggens, wozu sonst niemand was zu sagen hatte; Julian Pain hatte den internationalen Blick auf Blogs, und vor allem zu der anderen Situation in China, Iran oder Afrika viel beizutragen, was extrem spannend war, aber den Fokus der Medientage weit hinter sich ließ; Don Alphonso wollte vor allem auf die Metaebene zunächst, wohin ihm die anderen nicht recht folgen mochten; Lars Cords konnte nicht wirklich provozieren, weil er dazu zu realistisch auf das Phänomen Blogs blickte; Christoph Schultheis hatte jenseits seines Bildblogs merkwürdig wenig Inspirierendes beizutragen (obwohl das offenbar andere anders erlebt haben).

Am Ende fehlte wie immer die Zeit, einen der Aspekte zu vertiefen oder mehr als ein Statement aus dem Plenum einzuholen. Das übrigens habe ich bei nahezu allen Diskussionen diese zwei Tage erlebt, die ich besucht habe - dass das Plenum nahezu nie einbezogen wurde. Ich selbst habe die anfängliche Zurückhaltung der Besucher auf meine Ankündigung ihrer Beteiligung falsch interpretiert - wie so oft gab es dann fünf Minuten nach Zeitablauf, also in der Nachspielzeit, doch noch einige Hände, die sich meldeten. Bei denen muss ich mich noch einmal entschuldigen.

Ich bin gespannt auf den Mitschnitt.

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