2.9.05

Wahlkampfwirkungen der Neocons

Im Wahlblog hab ich noch mal auf die Wirkungen der Neocons auf den aktuellen Wahlkampf hingewiesen - am Beispiel der Kampagne gegen Trittin. In dem Zusammenhang ist auch Jörg-Olaf Schäfers in lautgeben.de sehr instruktiv mit seinem sauber recherchierten Hinweis auf die SpOn-Kampagne.

Die gesamte Kampagne ist auch deshalb so spannend, weil Trittin allein schon als Person ja bereits viele Menschen polarisiert. Die Neocons können hier also auf langfristig wirksamen Ressentiments in der Mitte der Gesellschaft aufsetzen und an die aktuelle Bild-Kampagne gegen den Minister anknüpfen, die sich rund um die Benzinpreise so hübsch macht. Dass er es dem Mainstream so leicht macht, ist einersetis schade. Andererseits lässt er die Grünen in dieser Phase des Wahlkampfs mal wieder sichtbar werden mit ihrem Kernthema. Das finde ich gut. Zumal er entgegen seinem Ruf der so ziemlich erfolgreichste Minister der Regierung Schröder ist.
(Jaja, ich weiß, das könnte auch gegen die Regierung sprechen. Tut es zum Teil auch. Ich halte ihn dennoch für erfolgreich. Echt.)

4 Kommentare:

  1. Anonym2.9.05

    Das ist er. Aber er ist auch ein Trampel ohne jedes Gespür für Timing und Diplomatie. Er spielt den Arschgeigen der Politik direkt in die Hände. Taktik gleich null. Entweder er bekommt einen fähigen Berater zur Seite gestellt, oder sollte jemand anderes an die Position lassen und im Hintergrund weiteragieren.

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  2. Trampel? Vielleicht.
    Vielleicht aber auch eher Stehvermögen?
    Ich finde den Kommentar von Ralf Langhoff sehr witzig dazu. Recht hat er, oder?

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  3. Anonym2.9.05

    Ja, aber das ist doch nicht der Punkt. Die Frage ist gar nicht, ob Trittin erfolgreich ist, Stehvermögen hat. Komplett vorhersehbar war das; auch zu dem Zeitpunkt als der text verfasst wurde musste man sich denken können, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt für die - ebenfalls richtige - Kritik sein kann. Politik heisst nicht nur Themen zu setzen, Ziele zu verfolgen, durchsetzungsfähig zu sein ... sonder auch mit Umsicht der eigenen Sache zu dienen. Mitten im Wahlkampf dem Gegner dermassen vorhersehbar in die Hände zu spielen .... oh Mann, wie taktisch unbegabt muss man dafür eigentlich sein? Wie gesagt, dann ab in den Hintergrund mit Trittin, Einsatz als Unterhändler, das kann er. Sprachrohr? Please, never again!

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  4. Anonym3.9.05

    @ markus

    eben. ein trampel ohne gespür für timing und angemessenheit seiner äusserungen.

    ich nehme an, wenn dieser herr minister selbst personalverantwortung hätte, und einer seiner untergebenen hätte seine interessen in der weise konterkariert, herr trittin hätte ihn noch am gleichen tag rausgeschmissen.

    übrigens sind die, die immer von der solidarität und der würde des anderen und von was weiss ich noch was alles sprechen, im privaten umgang die grössten arschlöcher. siehe auch einen saarländischen bogenpisser, der davon lebt, von dem zu reden, was er selber nicht bringt.

    was herrn trittin angeht, offenbar ist der herr minister so dermasssen auf sein amt und sein rechthaben fixiert, dass er nicht mal von sich aus auf die idee kommt, seinen rücktritt anzubieten und das missverständnis sehr zu bedauern (bei der fr liest wohl auch keiner die texte vor veröffentlicheung, bei der gelegenheit). offenbar haben die grünen keine beratung notwendig, oder in einer weise dagegen resistent, dass, na ja, vielleicht merkt er demnächst den unterschied zwischen wahn und wirklichkeit.

    souveränes handeln wäre gewesen, zusätzlich zu den äußerungen des bedauerns und dem angebot des rücktritts dann noch so 3 monatsgagen an drei verschiedene kirchgemeinden in new orleans auszuwerfen und als höhepunkt an einem bittgottesdienst für die opfer des wirbelsturms (einschließlich der fürbeitte um kraft und verstand für die regierung der us of a) persönlich, aber nicht unter ausschluss der öffentlcihkeit teilzunehmen. so hätte ein ministeriabler gehandelt.

    aber das ist herr trittin nicht.

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