2.12.03

Bohème

Neulich saß ich mit einem mit lieben Freund gemütlich vorm Kamin bei einem guten Glas Rotwein und etwas Käse. Wir plauderten und diskutierten über dies und das (wir gehören beide zu der aussterbenden Spezies, die sich in Fragen der Lebensführung und Familie auf latent traditionelle Muster verständigen kann).

Meine These, dass wir uns ein einer dekadent-romantischen Zeit befänden, ist ihm immer noch befremdlich. Und schließlich ließ ich mich zu dem Satz hinreißen:
Am liebsten wäre ich ein Bohème.
Worauf er nur trocken entgegnete:
Ich hasse Bohèmes (ist das der richtige Plural?)

Oups. Das saß. Und knabbert immer noch an mir, weil mir sein Urteil wichtig ist.
B meint, dass das auch Quatsch ist und ich eigentlich gar kein Bohème sein will. Hat sie auch wieder Recht. Vor allem, wenn man sich Definitionen, etwas besser in der englischen Version, ansieht.

Aber diese Zeit, Fin de siècle, ist einfach so wunderbar. Und diese eigentlich durch und durch spießige Unbeschwertheit des scheinbaren Protests erst recht.

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